OPEC+ wirkt nach: Ölpreis bei 70 Dollar

08.03.21 • 13:13 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Öl- und Heizölpreise befinden sich über das Wochenende hinaus im Aufwind und können am Montag nochmals deutlich zulegen. Rohöl (Brent) eröffnete den Handel bei mehr als 70 Dollar je Barrel – dem höchsten Stand seit Mai 2019 – kann sich aber am Vormittag nicht über der Marke halten und fällt zurück auf 69,50 Dollar je Barrel. Die Heizölpreise in der DACH-Region steigen um bis zu einen Cent bzw. Rappen je Liter auf den höchsten Stand seit rund einem Jahr. Die Nachfrage zeigt sich auf niedrigem Niveau überraschend robust.

Das OPEC+-Meeting aus der letzten Woche wirkt nach und die Ölpreise steigen unter dem Eindruck knapper Angebotsmengen weiter. Die Preishoheit liegt deutlich wie lange nicht bei der OPEC und insbesondere Saudi-Arabien spielt die neue Macht mit Förderkürzungen voll aus. Ein Ölpreis von über 70 Dollar je Barrel Brent, der die einschlägigen Analystenprognosen für 2021 weit überholt hat ist die Folge. Dass die klassische Verknappungsstrategie wirkt, ist dadurch zu erklären, dass der Schulterschluss mit Russland im Rahmen der OPEC+ wieder funktioniert und die US-amerikanische Schieferölindustrie noch nicht zu alter Stärke zurückgefunden hat. Hinzu kommen die instabile Exportleistung Libyens und die Sanktionen gegen den Iran.

Am Montagvormittag sorgt die Verlautbarung Saudi-Arabiens, die April-Exportpreise für Europa zu senken und die für Asien und Amerika zu erhöhen, für ein Nachlassen des Preisauftriebs im europäischen Handel. Gleichzeitig setzten an der Londoner Rohstoffbörse Gewinnmitnahmen ein, die den Preis je Barrel Brent unter 70 Dollar zurückdrücken.

Die Heizölpreise in der DACH-Region klettern weiter. In Deutschland und der Schweiz wird das höchste Niveau seit Januar 2020 – als vor Corona – erreicht. In Österreich spiegeln die aktuellen Notierungen den Stand von März 2020 wider. Dass die Preise in Deutschland schneller gestiegen sind als im Nachbarland liegt maßgeblich an der zum 1. Januar 2021 eingeführten CO2-Bepreisung. Zusammen mit der Wiedererhöhung der Mehrwertsteuer kletterte der Heizölpreis zum Jahreswechsel um fast 10 Cent je Liter. Erdgas wurde ebenfalls deutlich teurer. Rund 40 Prozent des deutschen Heizölpreises bestehen mittlerweile aus Steuern und Abgaben. In der Schweiz gab es keine Steuererhöhung. Die Differenz lässt sich mit Wechselkurseffekten erklären, die die Schweizer Heizölpreise im März 2020 niedrig hielten. Außerdem gab es geringere Verwerfungen durch Panikkäufe im Zuge der ersten Corona-Welle.

Mit Blick auf die aktuelle Marktsituation ist auffällig, dass die Verbrauchernachfrage trotz des Preisanstiegs anzieht. Abgesehen von unmittelbaren Bedarfskäufen spricht dies für die Erwartung weiter steigender Preise. Dabei ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Ölpreis jenseits von 70 Dollar je Barrel im Begriff ist, einen Preisspitze auszubilden. Nach dem jüngsten OPEC+-Entscheid bleiben die Angebotsmengen sicherlich knapp, ein wirklicher Mangel besteht im Zweifelsfall aber nicht. Die Reservekapazitäten belaufen sich auf ca. acht Millionen Barrel täglich und die US-Fracking-Industrie wird ebenfalls versuchen, aus dem wiedererstarkten Ölpreis Kapital zu schlagen. Hinzu kommt der Wegfall von kältebedingten Schwierigkeiten, die die Ölproduktion zuletzt sowohl in den USA als auch in Russland empfindlich geschwächt hatten. Verbraucher sollten zunächst beobachten, ob es dem Ölpreis tatsächlich gelingt, sich oberhalb von 70 Dollar je Barrel zu etablieren. Wird die Marke zum Widerstand, ist auch eine größere Korrektur nicht abwegig. - ok

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