Börsen-Euphorie verfliegt - CO2-Abgabe weitgehend eingepreist

11.12.20 • 12:55 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreise gehen nach einer Rallye am Donnerstag fest ins Wochenende und zeigen damit relative Stärke gegenüber dem Aktienmarkt. Rohöl (Brent) hat die Marke von 50 Dollar je Barrel geknackt und hält sich am Freitagvormittag trotz aufkommender Verluste darüber. Die nationalen Heizölpreie steigen um durchschnittlich 0,6 Cent bzw. Rappen je Liter, was der im Wochenverlauf ohnehin schwachen Nachfrage nicht zuträglich ist.

In Sachen Ölpreis setzen die Börsen weiter auf eine Karte. Die eingeleiteten Maßnahmen der OPEC+, die das Angebot auch 2021 knapphalten sollen und die Hoffnung auf eine rasche Erholung der Konjunktur mit Nachholeffekten bei Mobilität, Logistik und Konsum, treiben die Preise. Fast 51 Dollar je Barrel Brent bedeuteten gestern den höchsten Ölpreis seit Anfang März und auch am Freitagvormittag hält sich der Ölpreis in einem schwachen Börsenumfeld verhältnismäßig stabil.

Speziell am Aktienmarkt schlägt den Börsianern der, sich immer deutlicher abzeichnende, harte Lock-Down aufs Gemüt. Die Impfstoff-Euphorie aus dem November ist verflogen und Kursen wie Konjunktur droht der Absturz. Die Zentralbanken und Staaten stemmen sich mit aller Macht dagegen. Die EZB beschloss gestern die Ausweitung ihres Anleihekaufprogramms auf bis zu 1,85 Billionen Euro. Der Bundestag stimmt aktuell über eine Neuverschuldung von 180 Milliarden Euro ab. Beides nie dagewesene und unvorstellbare Summen. Risiken und Nebenwirkungen: Kaum absehbar und speziell langfristig ein dickes Problem.

Mit Blick auf den heimischen Heizölmarkt fällt neuerlich die unterschiedliche Heizölpreisentwicklung auf. Auf Wochensicht hat sich Heizöl in Österreich und der Schweiz geringfügig um und in Deutschland stark um durchschnittlich 5,6 Cent je Liter verteuert. Letzteres liegt an der neuen Zwangsabgabe auf CO2-Emissionen in Höhe von umgerechnet 7,9 Cent je Liter Heizöl, die für alle Lieferungen ab 1. Januar 2021 fällig wird. Restplätze für 2020 werden aufgrund der großen Nachfrage zu ähnlich hohen Preisen angeboten. Auf Sicht von 14 Tagen sind die Heizölpreise in Deutschland um 9,9 Cent gestiegen, davon kommen rechnerisch – wie der Vergleich zu Österreich und der Schweiz zeigt – nur 1,5 bis zwei Cent aus dem Ölpreisanstieg an der Börse. Die CO2-Abgabe ist in Deutschland folglich eingepreist. Geringere Teuerungseffekte können sich noch aus der Mehrwertsteueranhebung auf 19 Prozent ergeben, die ebenfalls zu 1. Januar 2021 ansteht. Im Umkehrschluss heißt das jedoch ganz klar: Kunden, die ihre Heizölbestellung bis jetzt nicht platziert haben, können auch bis Januar warten. Rechnerisch kann es – konstante Ölpreise vorausgesetzt – kaum noch teurer werden und wie sich bereits jetzt abzeichnet, bricht die Nachfrage ein. Überdurchschnittlich viele Tanks sind nach dem günstigsten Heizöl-Jahr seit 16 Jahren voll und dem Handel droht eine Rabattschlacht, wenn im Januar und Februar die Kunden ausbleiben. Doch auf Aus Sicht der Heizöllieferanten gibt es Lichtblicke: Der Winter zeigt sich bis dato eher normal kalt und dadurch, dass sich Corona-Bedingt nahezu alles in den eigenen vier Wänden abspielt, dürfte der Heizenergiebedarf zusätzlich steigen. Kein urlaubsbedingtes Herunterdrehen der Heizung und zwei Grad mehr auf dem Thermostat für´s gemütlich warme Homeoffice sind zwei Beispiele für ein coronabedingt geändertes Nutzungsverhalten. - ok

HeizOel24-Tipp: Wirksam – nicht teuer! Klimaneutrales Heizöl. Stellen Sie Ihren Heizölvorrat bei der Bestellung per Mausklick klimaneutral. Klima ist global und ca. 97 Prozent der Emissionen entstehen außerhalb der DACH-Region. Durch die gezielte Investition in Schwellenländern lässt sich mit geringem finanziellem Aufwand viel CO2 einsparen, bevor es freigesetzt wird. Umgerechnet auf den Liter Heizöl betragen die Kosten für die CO2-Kompensation mittels Klimazertifikat zumeist nur ca. einen Cent. HeizOel24 11.12.2020

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