Teure Energiewende: Heizöl- und Erdgaspreise steigen 2021 drastisch

26.10.20 • 13:13 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreise kommen mit deutlichen Verlusten aus dem Wochenende und nähern sich dem unteren Rand des seit Anfang September bestehenden Seitwärtstrends. Die Heizölpreise in der DACH-Region nehmen den Abwärtsimpuls aufgrund der nach wie vor schwachen Nachfrage dankbar auf und nähern sich dem bisherigen Jahrestief von Mitte September.

Die Ölpreise am Weltmarkt befinden sich seit Anfang letzter Woche im Rückwärtsgang. Nach dem Waffenstillstandsabkommen im libyschen Bürgerkrieg drängen die Nordafrikaner mit Macht zurück auf den Ölmarkt. Förderkapazitäten von bis zu einer Million Barrel sollen die Angebotsseite kurzfristig bereichern. Für die übrigen Ölexporteure kommt das Zusatzangebot aufgrund der berüchtigten zweiten Welle der Corona-Pandemie zur Unzeit. Insbesondere die OPEC-Staaten probieren mit strengen Förderquoten, den Ölpreis über der 40-Dollar-Marke zu stabilisieren, während die Nachfrage erneut wegzubrechen droht. Auch die Aktienmärkte geraten seit der letzten Woche sichtbar unter Druck und sind mit teils hohen Abschlägen in den Montag gestartet. Der DAX verliert zum Mittag über zwei Prozent und findet sich auf dem niedrigsten Stand seit Ende August wieder. Der Aufwärtstrend nach dem Corona-Absturz im Frühjahr droht im Wochenverlauf zu versiegen.

Am heimischen Heizölmarkt zeigt sich nach der milden Herbst-Phase verbreitet noch ausgeprägte Kaufzurückhaltung. Kühlere Temperaturen und noch günstigere Preise könnten in den nächsten Tagen den entscheidenden Impuls geben, dies zu ändern. In der Schweiz rutschen Heizölpreise aktuell am stärksten und befinden sich mit 62 Rappen je Liter im landesweiten Durchschnitt nur noch wenige Zehntel Rappen über dem bisherigen Jahrestief aus dem September. In Deutschland fehlen rechnerisch nur noch 1,3 Cent je Liter bis zum Jahrestief und drei Cent bis zum absoluten Tiefpunkt der letzten 16 Jahre, der im Januar 2016 markiert wurde. Im Oktober selbst, der für gewöhnlich ein eher teurer Einkaufsmonat ist, war Heizöl seit 17 Jahren nicht günstiger. In Österreich ist die Preiskurve im Wesentlichen identisch, wobei sich das Geschehen vorrangig aus steuerlichen Gründen gut zehn Cent je Liter über dem Deutschen abspielt. Bereits im nächsten Jahr schmilzt der Abstand beträchtlich zusammen, denn Deutschland zieht nach.

Rund 38 Cent je Liter Heizöl sind für deutsche Verbraucher die Gelegenheit, Heizöl zu tanken, zumal zum Jahreswechsel ein Preishammer droht. Ausgehend vom aktuellen Stand wird Heizöl nach den Plänen der Bundesregierung knapp 25 Prozent verteuert. Die jüngst beschlossene CO2-Bepreisung von 25 Euro je Tonne schlägt umgerechnet auf den Liter Heizöl mit 7,9 Cent zu Buche. Diesel wird ebenfalls 7,9 Cent je Liter teurer, Benzin um sechs Cent. Auch wer mit Gas heizt, sitzt im selben Boot. Der Kubikmeter Erdgas verteuert sich durch die CO2-Abgabe um sechs Cent. Obendrauf kommt in allen Fällen noch die Mehrwertsteuer von dann wahrscheinlich wieder 19 Prozent. Etwas billiger wird es – rein rechnerisch – beim Strompreis. Die EEG-Umlage, zur Finanzierung des Ausbaus regenerativer Energieerzeugung wird 2021 um 0,256 Cent je kWh auf 6,5 Cent je kWh gesenkt. Umgerechnet auf einen Liter Heizöl (10 kWh-Brennwert je Liter) beträgt die EEG-Umlage im Strompreis also auch im kommenden Jahr 65 Cent. Es wird deutlich: Die Energiewende ist nichts für den schmalen Geldbeutel. - ok

HeizOel24-Tipp: Klimaneutrales Heizöl. Stellen Sie Ihren Heizölvorrat bei der Bestellung per Mausklick klimaneutral. Klima ist global und ca. 97 Prozent der Emissionen entstehen außerhalb der DACH-Region. Durch die gezielte Investition in Schwellenländern lässt sich mit geringem finanziellem Aufwand viel CO2 einsparen, bevor es freigesetzt wird. Umgerechnet auf den Liter Heizöl betrage die Kosten für die CO2-Kompensation mittels Klimazertifikat zumeist nur ca. einen Cent. HeizOel24 26.10.2020

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