Billiges Heizöl macht Ölheizungen auch zukünftig attraktiv

04.09.20 • 14:05 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreise können sich nach ihrem gestrigen Kursrutsch börsenseitig stabilisieren und sind mit Aufschlägen in den Freitagshandel gestartet. Die Heizölpreise in der DACH-Region betätigen noch einmal eindrucksvoll ihren Abwärtstrend und sind in der laufenden Woche rund 1,5 Cent bzw. Rappen je Liter gefallen. Überall markieren die Heizölpreise neue Langzeittiefs und der absolute Tiefpunkt könnte erst noch bevorstehen.

Die Börsen zeigen sich angeschlagen. Neben einer heftigen Korrektur, die gestern die seit Wochen galoppierenden Technologie-Aktien erfasste, machten sich auch am Ölmarkt neue Sorgen breit. Nach einem positiven Handelsauftakt kommen die Kurse am frühen Nachmittag erneut zurück. Rohöl (Brent) hat zwischenzeitlich zumindest die 44-Dollar-Marke zurückerobert. Zu Wochenbeginn lag der Barrelpreis noch bei 46 Dollar. Gestern waren es phasenweise nur noch 43 Dollar. Die laufende Woche lieferte somit einen herben Rückschlag, für die Förderländer, die auf eine weitere Erholung der Ölpreise in Richtung 50 Dollar je Barrel gehofft hatten. Die weltweiten Förderkapazitäten, die im Zuge der Corona-Krise auf Eis gelegt wurden sind mit etlichen Mio. Barrel pro Tag riesig und die Nachfrage erholt sich nur schleppend. Die Nutzung des Corona-Preistiefs zur Aufstockung strategischer Lagerbestände, wie sie u.a. China bekannt wurde, kann den Preis nicht dauerhaft stützen. Sobald mehr Angebot auf den Markt strömt, kommt der Ölpreis schnell unter Druck. Die politische Marschrichtung „weg vom Öl“ könnte den globalen Ölbedarf mittelfristig sogar senken. In den letzten Jahrzehnten war das Marktgefüge von einem stetigen Nachfragewachstum geprägt, das besonders aus Asien getrieben wurde. Entwickelt sich der globale Ölbedarf dauerhaft rückläufig, so dürften dies auch die Ölpreise am Steigen hindern.

Die niedrigen Ölpreise eröffnen auch für das Thema Heizungsmodernisierung und Heizungssysteme im Neubau neue Perspektiven. In Deutschland kostet Heizöl heute im landesweiten Durchschnitt gut 38 Cent je Liter. Damit ist der Brennstoff rund 30 Cent günstiger als zu Jahresbeginn. Gegenüber dem Preis von vor einem Jahr sind es 25 Cent Preisersparnis und am 4. September vor zwei Jahren war Heizöl mit durchschnittlich 77 Cent je Liter doppelt so teuer wie heute. Die rechnerische Ersparnis für eine 3000-Liter-Lieferung gegenüber 2018 beträgt stolze 1.150 Euro. Das ist gleichzeitig der Preis, der heute für den Jahresbedarf eines durchschnittlichen Einfamilienhauses mit 40 Jahre altem Baustandard zu Buche schlägt. Bei einem modernen Eigenheim mit Wärmedämmung auf dem neusten Stand der energetischen Anforderungen, lassen sich die jährlichen Heizkosten noch einmal halbieren. D.h., wer in einer entsprechenden Immobilie wohnt und heute Heizöl bestellt hat für knapp 600 Euro im Jahr, bzw. 50 Euro im Monat ein warmes Haus. Damit liegt eine Ölheizung, zumindest bei den aktuell sehr günstigen Ölpreisen, deutlich unter den jährlichen Energiekosten einer strombetriebenen Erdwärmepumpe. Hier gilt die Faustregel: Eine Wärmepumpe benötigt ein Drittel Strom, um zwei Drittel Umweltenergie zu gewinnen. Je nach Wohnfläche, Wärmedämmung, Heizgewohnheiten, Außentemperatur, etc. ergibt sich eine Beispielrechnung mit 3.000 bis 6.000 kWh Strombedarf zum Preis von rund 650 bis 1.300 Euro pro Jahr. Hinzu kommen die im Vergleich zu einer Öl- oder Gas-Brennwerttherme deutlich höheren Anschaffungskosten einer Wärmepumpe, die schnell das Doppelte erreichen. Hausbesitzer sollten sich bei geplanten Änderungen in Energiefragen eingehend beraten lassen und eigene Amortisationsrechnungen anhand ihrer persönlichen Markterwartung aufstellen. Ökologische Ideale und ökonomische Sinnhaftigkeit driften auch in Zeiten hoher staatlicher Subventionen häufig auseinander. - ok

HeizOel24-Tipp: Platz im Tank? Die Gelegenheit zum Auffüllen der Heizölvorräte ist extrem günstig. Nutzen Sie das Wochenende für einen Gang in den Keller oder machen Sie Ihren Heizöltank intelligent. Mit meX, dem smarten Füllstandsassistenten checken Sie Füllstand und Verbrauch jederzeit und überall per Handy-App. HeizOel24. 04.09.2020

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