Heizöl: Nachfrage wandert mit Schnäppchenpreisen in den Süden

07.08.20 • 12:42 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Zum Wochenschluss bewegen sich die Ölpreise an den internationalen Börsen in New York und London tendenziell leicht abwärts. Rohöl (Brent) kostet am Freitagvormittag knapp unter 45 Dollar. Gasöl (Börsenwert für Heizöl und Diesel) notiert bei 372 Dollar je Tonne und das Euro-Dollar-Verhältnis hielt sich im Wochenverlauf stabil im Bereich von 1,18. Die Heizölnachfrage ist nach einem kurzen Aufflackern am Dienstag neuerlich abgesackt. Nach dem extrem absatzstarken ersten Halbjahr 2020 steckt der Markt nun im Sommerloch.

Am Weltmarkt bleibt das Aufwärtspotential der Ölpreise vor dem Wochenende begrenzt. Neben der latenten Befürchtung, die Wiederausweitung der OPEC-Fördermengen könnte in Kürze negativ auf die Preise durchschlagen lastet aktuell die Bekanntgabe der September-Preise von Saudi-Aramco auf den Notierungen. Anders als andere Anbieter folgt der saudi-arabische Staatskonzern nicht unmittelbar den Börsenkursen sondern legt monats- und regionsbasierte Auf- und Abschläge für Vorbestellungen fest. Demnach wird saudisches Rohöl in Europa im September rund zwei Dollar je Barrel billiger angeboten als im August. In den USA bleibt der Aufschlag von 0,5 bis 2,2 Dollar je Barrel (je nach Qualität) gleich und in Asien sinkt er leicht auf +0,6 bis +2,05 Dollar je Barrel. Während in den USA durch die hohe Inlandsförderung kaum saudischen Öl gebraucht wird, deutet die starke Preissenkung in Europa darauf hin, dass man im Mittelost mit einem schwierigen Marktumfeld rechnet. Aufschluss über die Entwicklung dürften die Monatsreports von EIA; IEA und OPEC in der kommenden Woche geben.

Am heimischen Heizölmarkt herrscht trotzt absoluter Niedrigpreise weiterhin eine ausgeprägte Absatzflaute. Auffällig ist darüber hinaus eine regionale Verschiebung der Bevorratungsaktivitäten innerhalb Deutschlands. Nachdem das Preisgefüge von März bis Mai ein starkes Nord-Süd-Gefälle aufwies und zunächst vor allem Kunden in Norddeutschland ihre Tanks füllten, ist nun der Süden dran. Heizöl in München und Stuttgart ist aktuell genauso günstig wie in Hamburg, was die Nachfrage in Bayern und Baden-Württemberg stützt. Hier liegen die aktuellen Verkaufszahlen im Onlinehandel nur ca. 20 bis 30 Prozent unter denen von Anfang August 2019. Im Rest der Republik beträgt das Minus verbreitet 70 Prozent. Viele Tanks sind schlicht zu voll, um durch eine Bestellung von den günstigen Preisen zu profitieren. Darüber hinaus besteht die Hoffnung auf noch günstigere Preise in den nächsten Wochen und Monaten.

Die hohen Heizölvorräte der Privathaushalte spiegeln sich nicht nur im Internethandel (94 Prozent mehr Bestellungen im ersten Halbjahr), sondern auch in den offiziellen BAFA-Zahlen zum Mineralölabsatz wider. Während der Absatz an Otto- und Dieselkraftstoff in den ersten vier Monaten 2020 um 9,4 bzw. 8,2 Prozent sank und der Kerosinabsatz mit -29,5 Prozent völlig einbrach, legte die Heizölnachfrage in Corona-Zeiten stark zu. Zwischen Januar und April wurde 20,6 Prozent mehr Heizöl ausgeliefert als im Vorjahreszeitraum. In den kommenden Monaten dürfte die Statistik sogar noch weiter nach oben getrieben werden. Mit Blick auf den Onlinehandel ebbte die Nachfrage erst im Juni spürbar ab und der Handel benötigte zumeist zwei Monate, um vorbestellte Ware auch auszuliefern. - ok

HeizOel24-Tipp: Nutzen Sie das heiße Wochenende für einen Blick auf die Messuhr im kühlen Keller. Die Kaufgelegenheit für Heizöl ist äußerst günstig! Wer seinen Heizölfüllstand lieber im Liegestuhl auf dem Smartphone abliest, der bestellt sich schnell ein meX-Gerät von HeizOel24. 07.08.2020

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