Kursrutsch? - Im Zweifel hilft die Notenbank!

16.06.20 • 12:39 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreise an den internationalen Börsen konnten gestern im späten Handel deutlich zulegen und zwischenzeitliche Verluste wettmachen. Am Dienstag setzt sich der Anstieg fort und etwas überraschend hat Rohöl (Brent) am Vormittag die Marke von 40 Dollar je Barrel zurückerobert. Die nationalen Heizölpreise ziehen relativ verhalten nach und klettern im landesweiten Durchschnitt um 0,5 Cent bzw. Rappen je Liter. Die Nachfrage nach Heizöl bleibt moderat.

Fast wird es in diesen Zeiten zur vertrauten Weisheit: Wenn es an den Börsen nicht läuft, helfen die Notenbanken. Gestern erschien der weiße Ritter in Form der US-Notenbank Fed und hievte die tiefroten Kurse weit in den grünen Bereich. Nachdem am Vormittag im europäischen Handel noch neue Corona-Fälle in Peking und pessimistische Wirtschaftsaussichten das Börsengeschehen dominierten, erholten sich Aktien- und Ölkurse am Nachmittag rasch. Die Ankündigung der Fed ihr Anleihenkaufprogramm noch weiter auszuweiten und zukünftig auch Unternehmensanleihen anzukaufen sorgte für Euphorie an den Märkten. Auch am Dienstag bleibt die Stimmung an den Handelsplätzen rund um den Globus zunächst sehr positiv.

Ölmarktspezifische News gibt es heute in Form des Monatsreports der Internationalen Energieagentur (IEA). Die IEA rechnet im kommenden Jahr mit einem globalen Nachfragewachstum von 5,7 Mio. Barrel pro Tag und gibt den Kursen damit neuen Schub. Im laufenden Jahr soll die Ölnachfrage etwas weniger stark einbrechen als im letzten Bericht prognostiziert. Statt einem Minus von 8,6 Mio. Barrel pro Tag werden für 2020 nun „nur“ noch 8,1 Mio. Barrel weniger erwartet. Die Ölförderung soll im laufenden Jahr um durchschnittlich 7,2 Mio. Barrel pro Tag heruntergefahren werden und im kommenden Jahr um 1,7 Mio. Barrel steigen. Hieraus ergäbe sich ein rechnerisches Minus von vier Millionen Barrel pro Tag, das zu einem zügigen Abbau der weltweit in die Höhe geschnellten Lagerbestände taugen würde. Mit gut 3,1 Mrd. Barrel waren die Lager der westlichen Industrienationen (OECD) im April rund 210 Mio. Barrel besser gefüllt als im Fünf-Jahres Durchschnitt.

Auf dem heimischen Heizölmarkt zeigt sich, trotz absoluter Schnäppchenpreise, die rund 20 Cent bzw. Rappen je Liter unter dem Niveau von vor einem Jahr liegen, eine ruhige Phase. Die Heizölnachfrage zog gestern zum Wochenstart wie üblich an, bleibt aber verglichen mit den Rekordumsätzen aus dem März, April und Mai äußerst verhalten. Die häufig monatelangen Lieferfristen für Heizöl, die sich in den vergangenen Monaten aufgebaut haben, beginnen langsam zu sinken. Dass sie sich bis zum Jahresende vollständig normalisieren darf zumindest in Deutschland bereits jetzt angezweifelt werden. Spätestes im Spätsommer werden sich in großer Zahl neue Käufer im Markt positionieren, die ihre Tanks im Vorfeld der für 2021 angekündigten CO2-Besteuerung füllen. Die vorübergehende Absenkung des Mehrwertsteuersatzes auf 16% verstärkt den Effekt zusätzlich, sodass Verbraucher ihr Heizöl unbedingt rechtzeitig ordern sollten. Denn für die Höhe beider Abgaben zählt der Liefertermin. - ok

HeizOel24-Tipp: Wissen, was drin ist - mit meX, dem smarten Heizölassistenten steuern Sie Einkauf und Bevorratung noch intelligenter. HeizOel24. 16.06.2020

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