Heizöl-Prognose: Sommer 2020 extrem günstig - bis September bestellen!
10.06.20 • 13:33 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus
In einer bis dato relativ ruhigen Handelswoche entwickeln sich die Ölpreise an den internationalen Börsen seitwärtsgerichtet. Rohöl (Brent) hält sich dabei knapp über der Marke von 40 Dollar je Barrel. Die Inlandspreise für Heizöl vollziehen den Seitwärtstrend nach und nach den Ausschlägen von gestern geht es heute geringfügig bergauf. Insgesamt bleiben die Heizölpreise in unmittelbarer Nähe des Anfang Juni markierten Vier-Jahres-Tiefs.
Die jüngste Erholungsrallye an den Börsen erlebte in der vergangenen Woche offenbar ihren vorläufigen Höhepunkt. Seit Montag gestaltet sich die Kursentwicklung eher rückläufig. Dies gilt für den Aktien- ebenso wie für den Ölmarkt. Die nach wie vor äußerst schwierige konjunkturelle Lage wird in Form von Statistiken deutlich und holt die teils weit vorausgeeilten Notierungen ein. Beim Öl werden die Erwartungen heute gleichermaßen durch die wöchentlichen Lagerbestandsdaten, die deutlich steigen, und den aktuellen Monatsbericht der US-Energiebehörde EIA gedämpft. Gemäß EIA können sich Ölnachfrage und -preise zwar deutlicher stabilisieren als im letzten Bericht prognostiziert, Überangebot und Preisdruck bleiben aber tendenziell erhalten. Die Ölnachfrage soll im laufenden Jahr bei durchschnittlich 92,5 Mio. Barrel pro Tag liegen und auch 2021 unter Schwelle von 100 Mio. 2019 erreichte der globale Ölverbrauch mit 100,9 Mio. Barrel pro Tag ein Rekordniveau. Preislich gesehen hat die EIA ihre Erwartung zwar besonders für das zweite Halbjahr 2020 deutlich nach oben revidiert, insgesamt bleibt Öl aber sehr billig. Frühestens Ende 2021 soll ein Barrel Brent wieder mehr als 50 Dollar kosten.
Zusätzlich wird von einer Dieselschwemme berichtet, die ebenfalls an den US-amerikanischen Tanklagern sichtbar wird. Die Bestände erreichten Ende Mai ein 10-Jahres-Hoch. Gleichzeitig fiel die Nachfrage auf den tiefsten Stand seit 21 Jahren. Noch stärker hat nur Kerosin unter der Corona-Pandemie gelitten. Beim Flugturbinenkraftstoff könnte es Jahre dauern, bis die globale Nachfrage das Vorkrisenniveau wieder erreicht. Robust und mit einer schnellen Erholungstendenz zeigt sich aktuell nur die Entwicklung des Benzinbedarfs. Da die entstehenden Produkte bei der Destillation im Raffineriebetrieb nur begrenzt substituierbar sind, sorgt dies für Probleme. Als Nebenprodukt der Benzinherstellung fällt ohnehin immer auch Diesel an, der zwar auch als Heizöl nutzbar ist, nicht aber als Otto-Kraftstoff. Zusätzlich wird ein Teil der produktspezifisch eng verwandten Kerosinfraktion ebenfalls zu Diesel weiterverarbeitet, wodurch der Überbestand weiter steigt.
Heizölkunden können sich also weiterhin freuen und relativ sicher sein, dass die Preise längere Zeit im Keller bleiben. Wo viel Diesel ist, bleibt auch das Heizöl billig. Die aktuelle Marktentwicklung legt sogar neue Heizölpreistiefs in den kommenden Wochen nahe. Zu den nach wie vor niedrigen Weltmarktpreisen ist die nationale Heizölnachfrage seit ca. Anfang Juni auf ein Normalmaß gefallen, was besonders im Hochsommer zusätzlichen Margendruck im Handel erzeugen dürfte. Spätestens im Herbst dürfte es aber besonders in Deutschland noch einmal eine Kaufwelle (ggf. mit kleineren Mengen) geben, wenn die CO2-Abgabe so umgesetzt wird, wie geplant. Nach dem Willen der Bundesregierung werden Heizöl, Benzin, Diesel und Erdgas ab 1. Januar 2021 teurer. Die neue Ökosteuer soll beim Heizöl ca. sieben Cent je Liter ausmachen. Kommt zusätzlich noch die kurzfristige Mehrwertsteuerabsenkung, droht dem Heizölhandel Anfang 2021 die große Flaute. Vorher ist es umgekehrt: Spätestens ab Anfang November werden die meisten Heizöllieferanten keine freien Lieferkapazitäten mehr haben. Verbraucher sollten ihre Bestellung also spätestens Anfang September positionieren, denn für die Steuerhöhe zählt der Liefertermin. - ok
HeizOel24-Tipp: Wissen, was drin ist - mit meX, dem smarten Heizölassistenten steuern Sie Einkauf und Bevorratung noch intelligenter. HeizOel24. 10.06.2020
Börsendaten | Mittwoch 10.06.2020 13:33 Uhr | Schluss Vortag 09.06.2020 | Veränderung zum Vortag |
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Rohöl Brent Crude | 40,27
$
pro Barrel | 40,87
$
pro Barrel | -1,47% |
Gasöl | 331,50
$
pro Tonne | 332,00
$
pro Tonne | -0,15% |
Euro/Dollar | 1,1367
$
| 1,1337
$
| +0,26% (etwas fester) |
USD/CHF | 0,946
CHF
| 0,9501
CHF
| -0,43% (etwas schwächer) |
Heizölpreis | Mittwoch 10.06.2020 13:33 Uhr | Schluss Vortag 09.06.2020 | Veränderung zum Vortag |
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Deutschland | 45,18 € | 45,30 € | -0,27% |
Österreich | 59,31 € | 59,39 € | -0,13% |
Schweiz | 68,55 CHF | 0,00 CHF | 0,00% |
Ø 100l Preis bei 3.000l |
4-Wochen Prognose | |||
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Rohöl | konstant | ||
Heizöl | fallend | ||
alle Angaben ohne Gewähr |