Ölpreis stabilisiert sich - Heizölpreise mit regionalen Differenzen

11.03.20 • 13:10 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Der Ölpreisschock der am Montag vom gescheiterten OPEC+-Meeting ausging ist zunächst verdaut. Die Rohölpreise haben sich im Bereich von 36 Dollar je Barrel Brent (Nordseeöl) und 33 Dollar je Barrel WTI (US-Öl) eingependelt. Die Schwankungsbreite beim Öl bleibt allerdings ausgesprochen hoch. Generell bleibt das gesamte Börsengeschehen angesichts der weltweiten Corona-Krise äußerst volatil. Die Inlandspreise für Heizöl steigen rechnerisch um durchschnittlich einen Cent bzw. Rappen pro Liter. Zu beachten ist allerdings, dass durch die extreme Inlandsnachfrage der letzten Tage zunehmend Verwerfungen in der Preislandschaft auftreten. Zwischen Nord- und Süddeutschland zeigen sich teils Differenzen von 10 Cent je Liter Heizöl.

Am globalen Ölmarkt gibt es weiterhin zwei entscheidende Themen. Erstens ist es die Frage, wie lange und wie stark die Ölnachfrage unter der Corona-Krise leidet. Zweitens muss sich zeigen, wie der Streit um die Förderquoten endet. Saudi-Arabien droht weiter mit einer Ölschwemme und will die eigenen Exportkapazitäten sogar noch ausweiten. Ein Gesprächsangebot von Russland für Mai oder Juni wurde, gemäß aktueller Meldungen, als sinnlos zurückgewiesen.

Auch mit Blick auf den heimischen Heizölmarkt bleiben die Zeiten für Verbraucher und Handel gleichermaßen hektisch. Speziell in Süddeutschland haben sich die Heizölpreise vom Weltmarktgeschehen abgekoppelt. U.a. sorgen geplante Wartungsarbeiten an der Raffinerie in Vohburg für knappe Warenbestände. Zusätzlich kommt es durch prallvolle Auftragsbücher zu verlängerten Wartezeiten bei der Auslieferung. Ca. alle fünf Jahre muss sich jede Raffinerie einem sogenannten Turnaround unterzeihen und wird für Instandhaltungsarbeiten und Sicherheitschecks abgeschaltet. Der Shutdown dauert mehrere Wochen, ist lange im Voraus geplant und logistisch mit anderen Raffineriestandorten abgestimmt. Auch die Durchführung der Revisionsarbeiten im Frühjahr ist normalerweise günstig, da die Heizölnachfrage hier für gewöhnlich einen Tiefpunkt erreicht.

Im Ergebnis lautet die Empfehlung für Heizölkunden im Norden Deutschlands aktuell: Bei Literpreise um oder sogar unter 50 Cent lohnt es sich intensiv über einen Heizölkauf nachzudenken. Kunden im Süden fahren bei Preisen, die aktuell teils wieder oberhalb von 60 Cent je Liter liegen, u.U. besser, wenn sie einige Zeit abwarten, bis die übergroße Nachfrage abgeebbt ist. Spätestens im Frühsommer ist durch die zahlreichen vorgezogenen Käufe mit einer Nachfrageflaute beim Heizöl zu rechnen, die für steigende Kapazitäten im Handel sorgt. Parallel dürfte der Druck auf die Ölpreise am Weltmarkt hoch bleiben. Die anhaltenden Streitigkeiten zwischen Saudi-Arabien und Russland treiben die Angebotsmengen nach oben. Die aktuelle Zuspitzung der Corona-Krise hält die Nachfrage niedrig. - ok

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