Die Ölheizung steht fest - Landwirte bewegen sich nach Berlin

26.11.19 • 12:39 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Öl- und Heizölpreise können am Dienstag weiter zulegen. Das Barrel Rohöl (Brent) kostet knapp 64 Dollar und Heizöl verteuert sich im Vergleich zum Vortag um durchschnittlich 0,3 Cent bzw. Rappen je Liter. Nach dem Tief in der Vorwoche orientieren sich die Heizölpreise nun wieder am oberen Rand des Seitwärtstrends. Die Nachfrage ebbt deutlich ab und fällt auf das tiefste Niveau seit Mitte September.

Es herrscht Bewegung auf Deutschlands Straßen und in der Hauptstadt regt sich Protest. Während die Landwirte heute mit geschätzten 5.000 Traktoren aus ganz Deutschland eine Sternfahrt nach Berlin unternommen haben, um auf ihre Existenznöte aufmerksam zu machen, bleibt die Heizölbranche seltsam stumm. Die Politik plant dem System Ölheizung mittel- bis langfristig mit Steuermilliarden den Garaus zu machen, ohne wirtschaftlich sinnvolle Alternativen aufzuzeigen. Erdgas gilt ob des etwas geringeren CO2-Ausstoßes bei der Verbrennung als brückentechnologisches Allheilmittel und die Schwächen strombetriebener Wärmepumpen werden mehr oder weniger ignoriert. Eine technologieoffene Debatte über flüssige Bio-Brennstoffe oder synthetische Brenn- und Kraftstoffe findet so gut wie nicht statt. Diese klimaneutralen Alternativen hätten u.a. den Vorteil, dass sämtliche bestehende Infrastruktur weiter genutzt werden könnte. Fünf Millionen Eigenheimbesitzer mit Ihrer Ölheizung zum Brandenburger Tor zu bewegen, wäre wohl auch zu Hochzeiten von "Wetten dass" ein unmögliches Unterfangen gewesen. Die Wette ohne den Bürger zu machen, scheint jedoch ebenso gewagt.

Mit einem Blick auf quälend langsam vonstattengehende Verkehrsprojekte im Straßen- Schienen- oder auch Flughafenbau, über die zahlreichen Funklöcher im Handynetz bis hin zum stockenden Windkraftausbau, muss angezweifelt werden, dass das schöne neue E-Zeitalter hält, was es verspricht. Leidtragende werden viele Millionen Verbraucher und etliche zehntausend Beschäftigte in der Mineralölbranche sein, die jahrzehntelang das Rückgrat für Mobilität, Energie und Wärme war und es auch in den nächsten Jahren ist. Um an dieser Stelle keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Das Thema Klimawandel ist ein ernstzunehmendes Problem – und gerade deshalb gilt es sinnvolle, realisierbare und bezahlbare Lösungen zu schaffen. Kein Mensch – und wohl auch kein Ölhändler hat etwas gegen technologischen Fortschritt. Altbewährtes zu verbieten, ohne Neues anbieten zu können, ist jedoch riskant. Der Röhrenfernseher ist nicht aus den Wohnzimmern verschwunden, weil die Nutzung untersagt wurde, sondern weil der Konsument sich frei für ein besseres Produkt entscheiden konnte.

Zurück zum aktuellen Marktgeschehen: Hier geht es in Sachen Heizöl weiterhin eng zu und die Verbraucherschaft reagiert äußerst sensibel auf Preisveränderungen. Während die Umsätze des Handels in der Vorwoche steil anzogen, als die Heizölpreise kurzzeitig bis zu zwei Cent bzw. Rappen unter den Aktuellen lagen, herrscht derzeit ausgeprägte Kaufzurückhaltung. Umgerechnet auf eine 3.000-Liter-Lieferung beträgt die Teuerung je nach Region ca. 60 Euro/Rappen bzw. drei Prozent. Eigentlich ein Anstieg, der nicht der Rede wert ist, doch besonders der für gewöhnlich gut informierte Internetkunden schätzt den Markt nun offenbar wieder so ein, dass sich auf absehbare Zeit bessere Kaufgelegenheiten ergeben. Die Zahl der Marktbeobachter bleibt unterdessen hoch. -ok

HeizOel24-Tipp: Aktuelle Fakten zur Ölheizungsdebatte und Antworten auf die wichtigsten Fragen finden Sie hier bei HeizOel24. - 26.11.2019

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