Heizöl: Nach den Preiskapriolen wird's politisch
20.09.19 • 13:03 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus
Die Öl- und Heizölpreise zeigen sich zum Ende der bisweilen sehr turbulenten Handelswoche entspannt. Die Heizölnotierungen bewegen sich am Freitag geringfügig nach oben. Unter dem Strich ist ein gutes Drittel des Preisanstiegs abgebaut, das am Montag und Dienstag im Zuge des Drohnenangriffs auf die Ölanlagen in Saudi-Arabien entstanden ist. Bereits heute droht dem Heizölmarkt allerdings neues Ungemach. In Berlin tagt das Klimakabinett und will am Nachmittag Ergebnisse vorstellen.
Bis auf Weiteres gestaltet sich das geschehen am Ölmarkt aus geopolitischer Sicht unaufgeregt. Die Anschläge auf die Ölanlagen in Saudi-Arabien sind eingepreist und neue diplomatische oder gar militärische Entwicklungen sind Fehlanzeige. Brent Rohöl geht mit knapp 65 Dollar je Barrel ins Wochenende und kostet damit rund fünf Dollar mehr als am letzten Freitag. Für Heizölkunden und Autofahrer sind die Aufschläge mit einigen Cent je Liter nicht erfreulich aber in jedem Fall zu verkraften. Größere Verwerfungen im Preisgefüge dürften demnächst von der Politik ausgehen. Benzin und Diesel sollen in Deutschland zehn Cent je Liter teurer werden. Mögliche Steuererhöhungen auf Heizöl und Erdgas sind noch nicht bekannt. Wir werden am Montag darüber berichten. Kurz vor dem Wochenende bleibt die Frage, was denn nun richtig und angemessen ist.
Während in Berlin das Klimakabinett über sinnvolle, sozialverträgliche Maßnahmen streitet und der Medienhype um die „Klimastreiks“ absurde Ausmaße annimmt, kann sich Otto-Normalverbraucher häufig nur noch wundern. Auch wenn historisch nicht belegt ist, dass vorgenannter Konsument nach Normalbenzin für seinen Ottomotor begehrt, zeigt das Wortspiel doch sehr schön die aktuelle Diskrepanz zwischen Wirklichkeit und Wunschdenken. Ökologischer Fortschritt ist zweifelsohne ein Gewinn für alle, dieser hängt aber von technischen Innovationen und nicht von dogmatischen wiederholten Vorstellungen ab, die sich nur mit Verboten umsetzen lassen und die Stabilität einer ganzen Volkswirtschaft aufs Spiel setzen. Spätestens der nächste kalte Wintertag dürfte bei allen die Begehrlichkeit nach einer funktionierenden Heizung und einer warmen Dusche wecken, ohne dass die Kosten explodieren. Überall auf Strom als Energieträger zu setzen und gleichzeitig um die Defizite bei Netzausbau, Windkraft- und Solaranlagen zu wissen, kann keine gelungene Energiewende sein. Sinnvolle Angebote auf einer breiten Basis an Technologien und Übergangslösungen dagegen schon. Will heißen: Eine moderne Ölheizung, die perspektivisch mit alternativen Brennstoffen betrieben wird oder ein Auto, dass unter Nutzung der bestehenden Tankstelleninfrastruktur mit synthetischen Kraftstoffen fährt, sind nichts Schlechtes. Staatliche Lenkung wird ebenso gebraucht. Welche Technologie sich durchsetzt sollte jedoch der Markt entscheiden. - ok
HeizOel24-Tipp: Die Heizölnachfrage ist anhaltend hoch! Bitte beachten sie neben den Angebotspreisen unbedingt auch die unterschiedlichen Lieferfristen der einzelnen Händler. HeizOel24 - 20.09.2019
Börsendaten | Freitag 20.09.2019 13:03 Uhr | Schluss Vortag 19.09.2019 | Veränderung zum Vortag |
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Rohöl Brent Crude | 64,93
$
pro Barrel | 64,80
$
pro Barrel | +0,20% |
Gasöl | 619,25
$
pro Tonne | 620,00
$
pro Tonne | -0,12% |
Euro/Dollar | 1,1041
$
| 1,1042
$
| -0,01% (konstant) |
USD/CHF | 0,9915
CHF
| 0,9925
CHF
| -0,10% (konstant) |
Heizölpreis | Freitag 20.09.2019 13:03 Uhr | Schluss Vortag 19.09.2019 | Veränderung zum Vortag |
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Deutschland | 68,70 € | 68,27 € | +0,63% |
Österreich | 82,81 € | 82,81 € | 0,00% |
Schweiz | 92,95 CHF | 0,00 CHF | 0,00% |
Ø 100l Preis bei 3.000l |
4-Wochen Prognose | |||
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Rohöl | konstant | ||
Heizöl | konstant | ||
alle Angaben ohne Gewähr |