Heizölpreis: Zwischenfall am Golf crasht Abwärtsparty

13.06.19 • 11:54 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Lagerbestandsaufbauten in den USA haben den Ölpreis gestern erneut auf Talfahrt geschickt. Brent Rohöl sackte kurzzeitig unter 60 Dollar je Barrel. Am Donnerstagmorgen lässt die Meldung über einen neuen Zwischenfall im Golf von Oman den Ölpreis allerdings steil ansteigen. Die Heizölpreistendenz ist uneinheitlich und könnte im Tagesverlauf nach oben drehen.

Weitere Bestandszuwächse in den US-amerikanischen Großtanklagern und die anhaltende Sorge über eine aufziehende Nachfrageschwäche setzen den Ölpreis weiter unter Druck. Der Zollstreit zwischen den USA und China wird als zentrale Stellschraube für die globale Konjunkturentwicklung gesehen und es machen bereits Gerüchte über eine drohende Rezession im kommenden Jahr und einen Ölpreis von 4 Dollar je Barrel die Runde. In diese ausgesprochen bearishe Stimmung platzt heute Morgen die Meldung über einen mutmaßlichen Angriff im Golf von Oman, bei dem zwei Öltanker beschädigt worden sein sollen. Bereits Ende Mai gab einen ähnlichen Zwischenfall im Persischen Golf. Nach Untersuchungen wurden dort zwei Tanker durch Seeminen aus iranischen Beständen beschädigt, die mutmaßlich durch jemenitische Huthi-Rebellen gelegt worden sind. Der Bürgerkrieg im Jemen wird als Stellvertreterkrieg um die Vormachtstellung am Persischen Golf zwischen dem Iran und Saudi-Arabien gesehen. Der heutige Vorfall erhöht die politischen Spannungen in der Ölreichsten Region der Erde neuerlich.

Dass die Reaktion beim Ölpreis mit einem Kursplus von knapp drei Prozent relativ verhalten ausfällt ist ein weites Anzeichen dafür, dass der Fokus der Börsianer aktuell ausgesprochen nachfrageseitig liegt. Um eine drohende Angebotsverknappung macht man sich offenbar deutlich weniger Sorgen als noch vor einigen Wochen. Die anhaltend hohen Förderzuwächse in Nordamerika, die Reservekapazitäten der OPEC und das Bestreben der Russen, die eigenen Marktanteile zu sichern, lassen das Ölangebot wieder komfortabel erscheinen.

Auf dem heimischen Heizölmarkt ist ein steigendes Angebot ebenfalls das entscheidende Schlagwort. Die Wiederinbetriebnahme der Druschba-Pipeline und der Raffinerie in Vohburg dürfte bis Anfang Juli deutliche Preiseffekte im Osten und Südosten Deutschlands entfalten. Unabhängig von der börsenabhängigen Preisentwicklung haben die Heizölpreise entlang der Linie Berlin - München ein Abwärtspotential von ein bis drei Cent je Liter.

Auf eine saisonal bedingte Rabattschlacht am Heizölmarkt sollten Kunden in diesem Sommer dagegen nicht setzten. Durch die hohe Nachfrage der letzten Wochen sind die Auftragsbücher der allermeisten Lieferanten bis weit in die Ferienzeit prall gefüllt. Gleichzeitig reißt der Strom an neuen Bestellungen nicht ab. Verbraucher, die auf ein Schnäppchen aus sind, sollten daher die Börsenbewegung engmaschig im Auge behalten. Ein weiterer Kursrutsch scheint durchaus möglich. - ok

HeizOel24-Tipp: Der Sommer ist die ideale Zeit für eine Tankreinigung. Wie eine Tankreinigung abläuft und was sie kostet erfahren Sie hier bei HeizOel24. - 13.06.2019

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