Heizöl: Gleicher Preis - doppelte Nachfrage

14.05.19 • 13:21 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Heizölpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz fallen am Dienstag deutlich zurück. Kunden, die heute Heizöl bestellen, können mit einer Ersparnis von bis zu 0,8 Cent bzw. Rappen je Liter rechnen. Auch am Ölmarkt hat sich die allgemein miese Börsenstimmung auf die Kurse niedergeschlagen und den Aufwärtsimpuls, der von der steigenden Kriegsgefahr am Persischen Golf ausgeht, vorerst zurückgedrängt.

Der Handelsstreit zwischen den USA und China hält die Börsen weiter in Atem und belastet vor allem global aufgestellte Exportwerte z.B. aus der Auto- und Chemieindustrie. In Bezug auf den eigenen Ölexport ist die Anhebung der Zölle auf viele Waren und der anhaltende Streit bereits jetzt ein Eigentor für US-Präsident Trump. Die Handelsstatistik zeigt, dass China sich zwar gegen Strafzölle auf US-Öl entschieden hat, aber dafür so gut wie kein US-Öl mehr importiert. Stattdessen greift man auf Lieferländer aus dem nahen Osten zurück, was die Preise dort in die Höhe treibt. US-Öl wird dagegen in seiner Marktposition geschwächt. Auf dem amerikanischen Kontinent herrscht ein regionales Überangebot und der Preisabschlag für WTI (US-Öl) gegenüber Brent (Nordseeöl) beträgt zwischenzeitlich 9,5 Dollar je Barrel. WTI wird also mit einem Abschlag von über 13% gehandelt. Die Differenz besteht schon länger, so dass es falsch wäre, sie mit dem Handelsstreit zu begründen. Ein Beitrag dazu, dass sich der Preisabstand zwischen den beiden wichtigsten Rohölsorten zuletzt wieder vergrößert hat, leistet das Tauziehen aber sicherlich. Die US-Rohölproduktion hat sich in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt und deckt inzwischen die Hälfte des Eigenbedarfs. Für regionale und temporäre Überhänge sind die USA zunehmend auf Rohölexporte angewiesen.

Der heimische Heizölmarkt zeigt sich für die Jahreszeit weiterhin erstaunlich lebhaft. Die Nachfrage, die im April und Mai häufig ein saisonales Tief erreicht, zieht seit der letzten Woche wieder deutlich an. Die Gesamtnachfrage im laufenden Monat könnte doppelt so hoch ausfallen, wie im Vorjahres-Mai.

Interessant ist: Der aktuelle Heizölpreis ist nahezu identisch mit dem aus dem letzten Jahr. Grundlegend anders ist jedoch die Wahrnehmung! Knapp 70 Cent je Liter Heizöl im bundesdeutschen Durchschnitt (Österreich: 80 Cent, Schweiz: 93 Rappen), waren im Mai 2018 gefühlt zu viel und ein Signal für Verbraucher, dem Markt fern zu bleiben. In diesem Jahr ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Die politisch brisante Situation am persischen Golf und das Gedächtnis an die Preisspitze im letzten Herbst, lassen Kunden zur Bestellung schreiten. Im September 2018, als viele tanken mussten, die über den Sommer vergeblich spekuliert hatten, brannte die Bayern Oil Raffinerie in Vohburg und der Rhein führte zu wenig Wasser für Nachschub aus anderen Regionen. Besonders in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz ist das Negativerlebnis noch sehr präsent. - ok

HeizOel24-Tipp: Kaufen oder warten? Diskutie ren Sie mit bei HeizOel24. - 14.05.2019

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