Abwärtsspirale: Heizölpreise vom Sog der Ölpreise erfasst

21.11.18 • 13:06 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreise zieht es im Chartbild weiter gen Süden. Gestern erfolgte der nächste Absturz an den Börsen und Brent Crude sowie WTI verzeichneten Verluste von fast fünf Dollar je Barrel. Trotz einer leichten Erholung zum Handelsauftakt finden sich die beiden wichtigsten Rohölsorten heute auf dem tiefsten Stad seit knapp bzw. gut einem Jahr wieder. Die Inlandspreise für Heizöl ziehen nach und haben den Trend aufgenommen.

Seit nunmehr gut einer Woche geht es auch bei den Heizölpreisen in Deutschland, Österreich und der Schweiz endlich abwärts. Der Sog der Rohölpreise am Weltmarkt mit einem Kursverlust von über 25% seit Anfang Oktober ist so übermächtig, dass er zwischenzeitlich auch die Transportprobleme im Inland in den Schatten stellt. Sobald sich diese in Wohlgefallen auflösen, was allerdings nicht absehbar ist, droht den Heizölpreisen ein zusätzlicher Einbruch. Setzt sich der Weltmarkttrend fort, oder wird Öl zumindest nicht teurer, sind rechnerisch schnell wieder Heizölpreise von 60 Cent je Liter in Deutschland, 70 Cent in Österreich und 90 Rappen in der Schweiz möglich. Eine niederschlagsreiche Witterungsperiode vorausgesetzt könnte dies bereits Anfang 2019 der Fall sein.

Bis dahin gilt: Weniger ist mehr. Kunden sollten sich bei Bedarf eher knapp mit Heizöl bevorraten, um im kommenden Jahr günstiger Nachtanken zu können, falls die Prognose eintrifft. Auch der aktuelle Preisvorteil für Erdgas wäre dann wieder hinfällig. Die in Presse, Funk und Fernsehen häufig kursierenden Vergleichsrechnungen auf Stichtagsbasis sind insofern irreführend. Einen Gastarif schließt man i.d.R für ein oder mehrere Jahre zum Festpreis ab. Beim Heizöl entscheidet einzig der Tag der Bestellung über die Brennstoffkosten der Heizperiode. Legt man den Bundesdeutschen Durchschnittspreis für 2018 zugrunde, so konnte sich Verbraucher zwischen 55 und 87 Cent je Liter mit Heizöl bevorraten. Umgerechnet auf eine 3.000-Liter-Lieferung bedeutet das 1.650 oder im Maximalfall 2.610 Euro Kosten für die aktuelle Heizperiode. Wobei, wie eingangs erläutert, die Bestellmenge preisabhängig variiert werden kann. Zumeist haben Heizölkunden ein feines Gespür dafür entwickelt, wann ein Preis günstig ist und wann der Markt in einer kurzfristigen Übertreibung steckt, die es bestmöglich auszusitzen gilt.

An den Börsen dürfte es zum Wochenende hin ruhiger zugehen, den in den USA steht ein langes Wochenende bevor, das bereits am Donnerstag mit Thanks-Giving beginnt. Bemerkenswert bleibt jedoch die große Dynamik, mit der es die Ölpreise aktuell nach unten zieht. Vorrangig lässt sich der Abwärtsstrudel mit einem kurzfristigen Überangebot an Öl begründen. Die Iran-Sanktionen der USA sind durch zahlreiche Ausnahmeregelungen zu einem Sturm im Wasserglas degeneriert. Gleichzeitig haben die übrigen OPEC-Länder, Russland und die USA ihre Produktion in der Erwartung, das Angebotsdefizit ausgleichen zu müssen, hochgefahren. Fast könnte man dies für einen genialen Schachzug Trumps zur Provokation niedrigerer Ölpreise halten. Das parallel Konjunktursorgen die Ölnachfrage dämpfen macht das Umfeld für fallende Preise perfekt. In der Tat fallen aktuell nicht nur die Ölpreise, sondern auch Tech- und Finanzaktien, sowie den in der ersten Jahreshälfte hochgejubelten Krypto-Währungen geht es an den Kragen. Ein Bitcoin kostete gestern weniger als 4.000 Euro. Vor einer Woche waren es knapp 5.600 und im März 9.500 Euro. Die Nervosität an den Börsen ist groß und auch der Start der Finanzkrise 2008 ging mit einem Absturz der Ölpreise einher. Das alles muss nichts bedeuten, aber es kann. - ok

HeizOel24-Tipp:Setzen Sie bei Ihrer nächsten Heizölbestellung auf ein klimaneutrales Angebot und leisten Sie mit kleinem Geld einen großen Beitrag für weniger CO2. Klima ist global. Durch die gezielte Investition in Schwellenländer erreicht jeder Euro einen enormen Hebel. HeizOel24 - 21.11.2018

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