Ölpreisprognose angehoben - US-Exporte steigen kräftig

12.09.18 • 12:28 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Heizölpreise ziehen am Mittwoch erneut deutlich an. Zur Abwechslung kommt der Teuerungsimpuls ganz klar vom Weltmarkt. Die US-Energiebehörde EIA sieht die globale Ölversorgung im frisch veröffentlichten Monatsbericht nochmals knapper als zuletzt. Im Ergebnis werden die Inlandspreise für Heizöl um durchschnittlich einen Cent bzw. Rappen je Liter höher erwartet als am Dienstag. Größere regionale Abweichungen sind weiter an der Tagesordnung.

Die US-Energiebehörde EIA hat das weltweite Ölangebot bis Ende 2018 nochmals nach unten korrigiert, woraus sich eine rechnerische Versorgungslücke von 0,43 Mio. Barrel ergibt. Der – einst so stolze – erwartete Angebotsüberhang für 2019 ist auf 8.000 Barrel pro Tag zusammengeschrumpft. Die Preisprognose für das viert Quartal 2018 und das gesamte Jahr 2019 wurden um drei bis sechs Prozent angehoben. Demnach soll der Barrelpreis für Brent (Nordseeöl) im Schlussquartal 2018 durchschnittlich 75,69 Dollar betragen und nach einer kurzen Schwächephase im ersten Halbjahr bis zum Jahresende 2019 wieder auf 75 Dollar ansteigen. WTI (US-Öl) wird im vierten Quartal 2018 bei durchschnittlich 67,69 Dollar und Ende 2019 bei 70,64 Dollar je Barrel gesehen.

Zur mittel- bis langfristig preistreibenden Marktstimmung kommen heute kurzfristige Faktoren hinzu. U.a. sind dies Hurrikan Florence, der möglicher Weise auch die wichtig Colonial-Pipeline in den USA trifft und die API-Lagerbestandsdaten, die einen deutlichen Rohölabfluss aus den US-amerikanischen Großtanklagern verkünden. Sollte die DOE-Erhebung die Einschätzung des API heute Nachmittag bestätigen droht dem Ölmarkt eine neue Preisrunde. Da zuletzt immer wieder Aufbauten bei Mitteldestillaten (Heizöl/Diesel) und Benzin aus den USA gemeldet wurden und die Rohölbestände bei fallendem Raffineriedurchsatz geleichzeitig abnahmen, ist zu vermuten, dass viel Rohöl in den Export geht. Berits im ersten Halbjahr 2018 hat sich die US-amerikanische Rohölausfuhr – die überhaupt erst seit 2016 wieder erlaubt ist – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelt. Laut EIA wurden täglich 1,76 Mio. Barrel Rohöl exportiert. Hauptabnehmer sind Asien, Europa und Kanada. Wobei allein China mehr US-amerikanisches Rohöl aufsaugt, als das über die Raffinerieinfrastruktur eng verflochtene Kanada.

Angesichts eines Preisvorteils von WTI (US-Öl) zu Brent (Nordseeöl) von aktuell neun Dollar je Barrel dürften die Nachfrage auf dem Weltmarkt derzeit ausgesprochen hoch sein. Der vergleichsweise hohe Preis für Brent spiegelt auch die relative geografische Nähe Europas zum Iran und aktuellen Krisenstaaten im Nahen Osten wieder. Neben den Vorboten der Iran-Sanktionen, die ab November greifen sollen, kam es zuletzt immer wieder zu Ausfällen libyscher Öllieferungen durch Unruhen.

Die Preisbildung am inländischen Heizölmarkt bleibt besonders in Deutschland durch die zuletzt ausführlich thematisierten Sonderfaktoren geprägt. Die zusätzliche Belastung durch das anziehende Preisniveau am Weltmarkt trifft Verbraucher, da die herbstliche Bevorratung in vollem Gange ist, zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt. Verschärfend hinzu kommt der Ausblick, der für die kommenden Monate kaum Entlastung signalisiert. Neues Spekulationsziel für Heizölkunden ist der Jahresbeginn 2019. Abgesehen von den oben geschilderten EIA-Preisprognosen, weist auch die Statistik auf dem Höhepunkt der Heizperiode im Januar und Februar häufig eine gute Einkaufsgelegenheit aus. Wer mit Heizöl knapp ist und trotzdem spekulieren möchte kann jetzt im Herbst zunächst eine Teilmenge bestellen und Tankkapazitäten offen lassen. Dass diese Taktik in Verbraucherkreisen an Beliebtheit gewinnt, lässt die durchschnittliche Bestellmenge erkennen. Diese ist laut HeizOel24-Statistik von 2.380 Litern im August auf aktuell 2.120 Liter je Heizölorder gesunken. - ok

HeizOel24-Tipp: Die Aussichten auf günstigeres Heizöl vor Weihnachten haben sich leider weiter verschlechtert. Wer aus Preisgründen mit der Bestellung warten will sollte einen Spekulationshorizont bis Februar 2019 haben. Dass die Rechnung aufgeht ist allerdings nicht gewiss. HeizOel24 - 12.09.2018

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