Ölpreis: Gewinnmitnahmen aber keine Entspannung

13.12.17 • 11:31 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Ölpreise haben nach ihrem Kurssprung im Zuges des Pipelineausfalls vom Montagabend nach unten korrigiert. Nach dem Erreichen des Zweieinhalb-jahres-Hochs dominierten Gewinnmitnahmen den Handel. Dies eröffnet am Mittwoch auch den Heizölpreisen in Deutschland, Österreich und der Schweiz Abwärtsspielräume und die Inlandsnotierungen werden rund 0,5 Cent bzw. Rappen je Liter günstiger erwartet als gestern.

Die Lage am Ölmarkt hat sich nach Hektik am Dienstag beruhigt. Von einer durchgreifenden Entspannung kann allerdings keine Rede sein. Noch ist unklar, wie lange die Forties-Pipeline in der Nordsee ausfällt, wie stark das Angebot an Nordseeöl dadurch einbricht und wie das Marktgefüge sich dadurch verschiebt. Am einfachsten wäre die kurzfristige Lieferlücke wohl durch mehr russisches Öl auszugleichen. Hier steht allerdings die Übereinkunft mit der OPEC entgegen, die die Fördermenge deckelt. Das Preisgefüge dürfte also bis zur Wiederinbetriebnahme zusätzlichen Auftrieb erfahren und der Pipelineschaden bleibt bis Anfang 2018 ein Top-Thema an den Ölbörsen.

Mehr Öl – das dem europäischen Markt allerdings wenig nützt, die Angebotssituation am Weltmarkt aber leicht entspannt – fließt unterdessen wieder in Nigeria, wo ein Ölarbeiterstreik gewaltsam unterbunden wurde. In den USA leeren sich die Rohöllager laut API-Wochenreport weiter. Erfreulich ist dagegen wie bereits in der Vorwoche der Aufbau bei Benzin und Mitteldestillaten, wo sich die Lage zusehends entspannt. In Punkto Marktreaktion wird hier viel auf die DOE-Erhebung am heutige Nachmittag ankommen.

Zweites großes Thema am Ölmarkt ist heute der Monatsbericht der US-Energiebehörde EIA. Dieser zeichnet ein überraschend negatives Bild, was die weltweite Versorgungslage mit Öl betrifft. Demnach wurde besonders der Öldurst Chinas unterschätzt und mit +2,5% deutlich nach oben korrigiert. Die Lagerbestände zeigen dagegen eine klar sinkende Tendenz. Hier werden die Förderkürzungen der OPEC deutlich. Die Preisprognosen für Brent und WTI wurden für 2018 teils deutlich nach oben korrigiert. Besonders die Schätzungen für die ersten beiden Quartale hat die EIA um zwei bis drei Dollar je Barrel angehoben, liegt aber trotzdem noch über zehn Prozent unter dem derzeit vorherrschenden Preisniveau von 64 Dollar je Barrel Brent und 57 Dollar je Barrel WTI.

China verbraucht inzwischen fast sechsmal so viel Öl wie Deutschland und der Bedarf steigt rasant weiter. Zur Jahrtausendwende war der chinesische Bedarf gerade doppelt so hoch, wie der deutsche und bis Mitte der 1990er war China netto Exporteur für Rohöl. Heute müssen über zwei Drittel des Bedarfs importiert werden.

Für Heizölkunden mit Bedarf bleiben die Aussichten durchwachsen. Sicherlich kann weiter auf das statistisch häufig eintretende Preistief im ersten Quartal gehofft werden. Hier erreicht die globale Ölnachfrage regelmäßig ein saisonales Tief und wer auf dem Höhepunkt des Winters tankt, handelt zudem antizyklisch, was in der ökonomischen Theorie ebenfalls Preisvorteile bringt. Wer allerdings auf Sicht von vier bis acht Wochen frisches Heizöl im Tank braucht, der sollte sich gründlich überlegen, ob es sich nicht lohnt, an Tagen mit fallenden Literpreisen seine Order zu platzieren. Entsprechend wäre heute ein guter Tag zum Kaufen. Rund vier Wochen für die Lieferung sollten Kunden ihrem Heizölhändler im Sinne eines möglichst günstigen Preises zugestehen. - ok

HeizOel24-Tipp: Wie denken andere Kunden über die aktuelle Heizölpreisentwicklung? Holen Sie sich Anregungen für Ihre Kaufentscheidung und hinterlassen Sie Ihre eigene Meinung! HeizOel24 13.12.2017

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