Bestandsabbau: Öl und Heizöl erneut teurer!
14.09.17 • 13:09 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus
Die Ölpreise an der New Yorker Börse konnten am Mittwochnachmittag kräftig zulegen und präsentieren sich auch am Donnerstagvormittag fest. Die Heizölpreise in Deutschland, Österreich und der Schweiz ziehen nach und legen durchschnittlich 1,2 Cent bzw. Rappen je Liter zu. Die Verluste aus der ersten Wochenhälfte werden dadurch wieder aufgezehrt.
Zu begründen ist der Preisanstieg am Ölmarkt in erster Linie mit den DOE-Lagerbestandsdaten am Mittwochnachmittag. Unmittelbar nach Bekanntgabe der Zahlen um 16:30 Uhr MESZ begannen die Notierungen an den internationalen Ölbörsen zu steigen. Die Zahlen bezogen sich auf die Vorwoche und spiegelten somit erstmals das genaue Ausmaß der hurrikanbedingten Produktionsausfälle wider. Diese waren noch größer als von Analysten erwartet. Außerdem gingen die verfügbaren Raffineriekapazitäten nochmals zurück. In Summe flossen laut Department of Energy 11,6 Mio. Barrel Heizöl, Diesel und Benzin aus den Lagern ab. Frisches Rohöl konnte dagegen nur halb so viel eingelagert werden. Unter dem Strich ergibt sich ein Minus von 5,7 Mio. Barrel Öl im Vergleich zur Vorwoche. Im Vergleich zum Vorjahr waren in der 37. Kalenderwoche 40 Mio. Barrel weniger Rohöl und Produkte eingelagert. Der Trend zeigt abgesehen von den kurzfristigen – unmittelbar auf die beiden Hurrikans zurückzuführenden – Rohölaufbauten sehr deutlich nach unten. Nach dem Allzeithoch im Frühjahr sind die Öllagerbestände in den USA inzwischen auf das Niveau Ende 2015 zurückgefallen! Rohöl verteuerte sich gestern um gut zwei und Gasöl (Börsenwert für Heizöl und Diesel) sogar um knapp drei Prozent. Euro und Franken rutschten parallel leicht ab und verloren knapp ein Prozent auf den US-Dollar. Der Wechselkurseffekt erhöht die Heizölpreise zusätzlich.
Verbraucher, die nach der Hurrikankatastrophe auf einen weiteren Rückgang der Heizölpreise spekuliert hatten, müssen heute einen herben Rückschlag einstecken. Die Inlandsnotierungen für Heizöl drehen erneut in Richtung Halbjahreshoch und könnte kurzfristig wieder den höchsten Stand seit April erreichen. Die Kombination aus rückläufigen Lagerbeständen in den USA und den gedrosselten Förderquoten der OPEC mahnt zur Vorsicht! Kurzfristig scheinen die Abwärtspeilräume beim Ölpreis begrenzt. Kunden, denen der aktuelle Heizölpreis zu hoch erscheint, könne sich bei Bedarf mit dem Kauf einer Teilmenge behelfen und auf den Spätherbst oder Winter spekulieren. Statistisch gehen ist Heizöl hier häufig günstiger als jetzt unmittelbar vor der Heizperiode. - ok
HeizOel24-Tipp: Welche Monate sind günstig, zum Heizöl kaufen und welche eher teuer? Wefen Sie einen Blick auf die Statistik der letzten 15 Jahre. - HeizOel24 14.09.2017
Börsendaten | Donnerstag 14.09.2017 13:09 Uhr | Schluss Vortag 13.09.2017 | Veränderung zum Vortag |
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Rohöl Brent Crude | 55,62
$
pro Barrel | 55,08
$
pro Barrel | +0,98% |
Gasöl | 529,75
$
pro Tonne | 526,25
$
pro Tonne | +0,67% |
Euro/Dollar | 1,1896
$
| 1,1885
$
| +0,09% (konstant) |
USD/CHF | 0,9665
CHF
| 0,964
CHF
| +0,26% (etwas fester) |
Heizölpreis | Donnerstag 14.09.2017 13:09 Uhr | Schluss Vortag 13.09.2017 | Veränderung zum Vortag |
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Deutschland | 55,60 € | 54,41 € | +2,19% |
Österreich | 66,18 € | 65,55 € | +0,96% |
Schweiz | 76,87 CHF | 0,00 CHF | 0,00% |
Ø 100l Preis bei 3.000l |
4-Wochen Prognose | |||
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Rohöl | leicht steigend | ||
Heizöl | leicht steigend | ||
alle Angaben ohne Gewähr |