Zahlenflut: Ölpreis zwischen 50 und 60 Dollar erwartet

13.09.17 • 12:29 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Die Öl- und Heizölpreise ziehen sich nach der Hurrikan-Katastrophe Stück für Stück zurück und andere Preisfaktoren werden am Ölmarkt wieder wichtiger. Am Mittwoch reicht es allerdings nur für ein Mini-Minus von bis zu 0,2 Cent bzw. Rappen je Liter Heizöl.

Aktuell beträgt die Hurrikanprämie im hiesigen Heizölpreis noch ca. zwei Cent bzw. Rappen je Liter. Gut ein Drittel des zwischenzeitlichen Aufschlags hat sich nach dem Abzug von Harvey und Irma bereits abgebaut. Bis sich der Ölpreis vollständig „normalisiert“ hat, können aber einige Tage oder Wochen vergehen. Derzeit sind die US-amerikanischen Raffineriekapazitäten noch um rund 15% dezimiert. Zu Spitzenzeiten waren durch Abschaltungen und Sturmschäden bis zu 30% weniger Verarbeitungskapazitäten verfügbar, was insbesondere den Gasölpreis (Börsenwert für Heizöl und Diesel) in die Höhe getrieben hat. Die Preisbildung am Ölmarkt erfolgt im Wesentlichen über die Leitbörsen in New York, London und Singapur, wobei New York den größten Einfluss hat. D.h. die eigentlich regional begrenzte Warenverknappung in den USA lässt den Ölpreis weltweit steigen. Durch die Raffinerieabschaltungen waren in erster Linie Mineralölprodukte wie Heizöl, Benzin und Diesel betroffen. Rohöl reagierte deutlich weniger stark auf die Sturm-Meldungen.

Die laufende Handelswoche ist verstärkt von Marktstudien geprägt. Gestern rückten die Monatsberichte der OPEC und der US-Energiebörde EIA in den Fokus der Börsianer. Während die OPEC von einer leichten Angebotsverknappung sowie leicht steigender Nachfrage ausgeht und gleichzeitig Spekulationen über eine Förderquotenbegrenzung über den Sommer 2018 hinaus anheizte, sieht die EIA die Marktentwicklung gelassen. Bei wenig geänderten Marktbedingungen könnte 2018 sogar etwas weniger Öl nachgefragt werden. Die Preisprognose des EIA für die kommenden drei Quartale liegt entsprechend sogar fast zehn Prozent unter dem aktuellen Ölpreis von 54,50 Dollar je Barrel Nordseeöl und 48,70 Dollar je Barrel US-Öl (WTI).

Der am Mittwochmittag erschienene Monatsreport der internationalen Energieagentur (IEA) komplettiert den Zahlenreigen und verweist auf eine steigende Nachfrage bei einem leicht rückläufigen Angebot. In der Gesamtschau aller drei Berichte ergibt sich eine nach wie vor sehr gute Warenversorgung des Ölmarktes bei hohen Lagerbeständen. Es zeigen sich gleichzeitig aber auch Erfolge der Kürzungsbemühungen der OPEC: Die Lagerbestände sinken, Angebot und Nachfrage stehen in einem Weitgehend ausgewogenen Verhältnis. Folglich sind im kommenden halben Jahr relativ konstante Ölpreise auf dem aktuellen Niveau zu erwarten. Ob sich das von der EIA aufgezeigt Abwärtspotential erschließt, muss sich zeigen. Zumindest Phasenweise ist ein Ölpreis von 50 Dollar je Barrel natürlich durchaus realistisch. Bei ungünstiger Entwicklung ist auch ein (vorübergehender) Anstieg auf 60 Dollar denkbar.

Heizölkunden können die vorgenannten Rohölpreise als Richtgröße für den kommenden Winter im Hinterkopf behalten. Umgemünzt auf die Heizölpreise in Deutschland bedeutet dies Konditionen zwischen 50 und 60 Cent je Liter und ist folglich leicht zu merken. Heizölkunden in Österreich müssen steuerbedingt rund zehn Cent auf den deutschen Preis hinzurechnen. In der Schweiz geht die Tendenz in Richtung 80 Rappen je Liter Heizöl. - ok

HeizOel24-Tipp: Frostschutz nicht vergessen! Heizöl, das im Freien oder unbeheizten Räumen lagert, muss im Winter mittels Additiv fließfähig gehalten werden. Auch bei Erdtanks ist Vorsicht geboten, wenn z.B. Leitungen frei liegen. - HeizOel24 13.09.2017

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