Heizölabsatz: 4,2% weniger Nachfrage trotz Preistief

24.02.17 • 12:37 Uhr • HeizOel24 News • Oliver Klapschus

Heizöl wird am Freitag geringfügig billiger. Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz können mit Abschlägen von bis zu 0,2 Cent bzw. Rappen je Liter rechnen. Richtungsweisende Kursänderungen sind weiter Fehlanzeige.

Die Ölpreise an den internationalen Börsen verbleiben im Seitwärtstrend. Die nationalen Heizölpreise haben sich in der aktuellen Woche u.a. aufgrund von Wechselkursverlusten leicht erhöht. Euro und Franken zeigten sich etwas schwächer gegenüber dem US-Dollar.

Nachdem gestern vieles auf steigende Ölpreise hindeute und im Tagesverlauf ein neues Jahreshoch bei Gasöl (Börsenwert für Heizöl und Diesel) markiert wurde, sackten die Notierungen am Nachmittag deutlich ab und bestätigten den Seitwärtstrend. Den entscheidenden Impuls lieferten ausgerechnet die US-Lagerbestandsdaten. „Ausgerechnet“ da diese unterhalb der Analystenerwartungen lagen und so schlecht ausfielen, wie seit Wochen nicht mehr. Seit Anfang Februar gab es wöchentlich extreme Zuwächse in den Rohöltanks, die jedoch vom Markt ignoriert wurden. In dieser Woche musste sich der Markt mit einem Mini-Plus von 0,6 Mio. Barrel Rohöl begnügen. Quer über alle Produkte (Heizöl, Benzin, Rohöl) wurde sogar ein deutliches Minus verbucht. Der Gesamtbestand fiel um 6,9 Mio. Barrel. In der Vorwoche gab es laut DOE-Erhebung 9,5 Mio. Barrel mehr Rohöl und insgesamt 11,6 Mio. Barrel mehr Öl in den US-amerikanischen Großtanklagern. Der Preiseffekt war gleich Null. Die Interpretation der Bestandsdaten – die für gewöhnlich ein guter Gradmesser für den globalen Ölpreis sind – bleibt kurzfristig ein Mysterium.

Gewisse Rätsel geben auch die gestern veröffentlichten BAFA-Zahlen zum Mineralölabsatz in Deutschland auf, die nun für das Gesamtjahr 2016 vorliegen. Trotz der niedrigsten Heizölpreise seit 12 Jahren und einer gefühlt sehr hohen Nachfrage steht unter dem Strich ein Absatzminus. Es wurden 4,2% weniger Schwefelarmes Heizöl verkauft als im Vorjahr. Freilich waren die Füllstände in den Verwendertanks nach zwei milden Wintern in Folge häufig noch zu hoch um einen Kauf zu tätigen, gemessen an der Zahl der Internetbestellungen ist ein Nachfragerückgang jedoch nur schwerlich zu erklären. In diesem Marktsegment stieg die Nachfrage neuerlich um über 10%. Die beliebteste Bestellmenge privater Verbraucher lag auch 2016 wieder bei 2.000 Liter, die Durchschnittsmenge konstant bei ca. 2.580 Liter Heizöl pro Bestellung. Wenn also vom Einzelnen nicht weniger bestellt wurde, bleibt zur Begründung eine gesunkene Gesamtzahl an Ölheizungen. Diese lässt sich mangels neuster Zahlen für 2016 noch nicht exakt überprüfen, bleibt aber ebenfalls zweifelhaft. Der Trend zu Pellets, Gas und Wärmepumpen wurde durch den niedrigen Ölpreis bereits 2015 getoppt. Hier wurden 30% mehr Ölheizungen verkauft. 2015 waren es in Deutschland 80.500 Geräte, die zu Modernisierungszwecken oder im Neubau gekauft wurden. 2016 dürften es geschätzte 100.000 gewesen sein.

Fündig auf der Suche nach dem Absatzminus wird man dagegen bei den Großanlagen. Besonders in zentrale Innenstadtlagen setzen die meisten Vermieter zunehmend auf Gas. Öl-Zentralheizungen mit mehreren zehn- oder gar hunderttausend Litern Jahresverbrauch sind tatsächlich auf dem Rückzug. Zudem erklären der milde Winter 2015/2016, das anhaltend bewusste Heizverhalten und die voranschreitende energetische Modernisierung mit Wärmedämmung im Bestand den rückläufigen Heizölverbrauch. Die politisch propagierte Wärmewende funktioniert also tatsächlich – überall da, wo sie auch wirtschaftlich sinnvoll ist! Ideologisch motivierte Ansätze scheitern dagegen allzu oft am mündigen Bürger. - ok

HeizOel24-Tipp:Modernisieren lohnt sich. Sparen Sie Jahr für Jahr kräftig Heizöl mit einem neuen Öl-Brennwert-Kessel. Für den Austausch gibt es sogar staatliche Zuschüsse! HeizOel24 24.02.2017

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