Heizöl: OPEC sorgt für Kaufrausch

Öl und Heizöl werden am Donnerstag deutlich teurer. Die überraschende Einigung der OPEC-Staaten auf geringere Förderquoten lässt die Börsenkurse hochschnellen und sorgt für einen Anstieg der inländischen Heizölpreise um bis zu 1,6 Cent bzw. Rappen je Liter.

Nun also doch: Das inoffizielle OPEC-Meeting in Algerien, das kurzerhand zu einem offiziellen erklärt wurde, endete mit einem Paukenschlag. Was vorher als höchst unwahrscheinlich galt – nämlich eine Einigung zwischen den beiden Erzfeinden Iran und Saudi-Arabien – ließ über Nacht den Ölpreis anspringen. Die OPEC sprach sich einstimmig für eine Drosselung ihrer Gesamtölproduktion auf 32,5 bis 33 Mio. Barrel pro Tag aus. Zum Vergleich: Die Fördermenge im August lag bei 33,2 Mio. Barrel. Weitere Einzelheiten zu den Quoten der jeweiligen Mitgliedstaaten sollen auf dem nächsten OPEC-Treffen am 30. November geklärt werden, das traditionell in Wien stattfindet. Für die Bürgerkriegsländer Libyen und Nigeria, sowie den gerade erst sanktionsbefreiten Iran sind Sonderregelungen in Aussicht gestellt.

Abgesehen vom kurzfristigen Preissprung, der sich noch als nachhaltig erweisen muss, halten sich die faktischen Auswirkungen auf den inländischen Heizölmarkt bis dato in engen Grenzen. Auch ein Tagespreisanstieg von 1,6 Cent bzw. Rappen je Liter Heizöl ist zwar selten, aber durchaus nichts ungewöhnliches. Was zählt ist die psychologische Wirkung des OPEC-Statements in Verbindung mit der medialen Berichterstattung. Quasi über Nacht sind die Heizölverbraucher in Deutschland, Österreich und der Schweiz in einen Kaufrausch verfallen. Seit dem frühen Donnerstagmorgen ist ein wahrer Heizöl-Run zu verzeichnen. Die Umsätze auf den Onlineportalen schnellten bereits während der Nachtstunden in die Höhe.

In den letzten Jahren war immer wieder zu beobachten, dass der Heizölhandel zyklischer geworden ist und extremer auf Pressemeldungen reagiert. Der heutige Tag dürfte allerdings insbesondere im Onlinehandel für Umsatzrekorde in bisher nicht gekannten Höhen sorgen. Die ersten kühleren Herbsttage fallen mit der OPEC-Entscheidung zusammen und sorgen für ein Massenphänomen. - ok

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 48,00 $, Gasöl ca. 435 $ / t
Heizölpreise in Deutschland und Österreich ca. + 1,60 € / 100 l gegenüber gestern Vormittag. Schweiz: + 1,60 CHF / 100 l.
Euro/US Dollar: ca. 1,122 (Euro etwas fester)
Franken/US Dollar: ca. 0,968 (Franken etwas fester)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis leicht fallend
4-Wochen-Prognose Heizöl: Heizölpreise leicht fallend
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Die Heizölnachfrage ist durch die OPEC-Entscheidung sprunghaft angestiegen. Verbraucher mit kühlem Kopf können sich überlegen, ob es sich lohnt, einige Tage mit einem geplanten Kauf abzuwarten. Die erste Preiserhöhung ist durch und nun wird es interessant, welche Marktreaktion danach folgt. Bröckeln die Ölpreise schnell wieder ab, oder wird Heizöl weiter teurer? HeizOel24 - 29.09.2016