Heizöl: Das sind die tiefsten Preise der letzten Jahre

Das seltene Aufeinandertreffen fallender Ölpreise und steigender Euro- bzw. Frankennotierungen lässt die Heizölpreise weiterhin zügig abrutschen. Im Vergleich zu gestern werden die Inlandsnotierungen rund 0,8 Cent je Liter billiger erwartet.

An den Rohstoffbörsen fällt es schwer in diesen Tagen Argumente für steigende Kurse zu finden. Eine steigende Zahl aktiver Schieferölförderungen in Nordamerika, die Aufhebung des Handelsembargos gegen den Iran und die Turbulenzen am chinesischen Aktienmarkt wirken wie ein Strudel auf den Ölpreis. Seit Tagen herrscht ein Abwärtssog vor, der die Notierungen nach unten zieht. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird Heizöl zusätzlich durch Währungsgewinne billiger. Euro und Franken können nach den Verlusten der Vorwoche Boden auf den Dollar gut machen.

Ein Barrel Brent Crude (Nordseeöl) kostet mit derzeit 52,80 Dollar so wenig wie zuletzt Ende Januar. Das Jahrestief für Brent liegt bei 46,79 Dollar je Barrel und wurde am 13.1.2015 erreicht. Die Tonne Gasöl (Börsenwert für Heizöl und Diesel) notiert mit aktuell 483 Dollar nur noch 20 Dollar über dem Stand von vom 13. Januar, der auch hier das bisherige Jahrestief darstellt. Das Raffinerieprodukt Gasöl zeigt damit eine relative Schwäche gegenüber dem Rohöl. Fällt die Marke von 463 Dollar je Tonne Gasöl, muss man bis in den Mai 2009 zurückblicken um noch tiefere Kurse zu erspähen. Billiger als 360 Dollar je Tonne war Gasöl in den letzten 10 Jahren nie. Dieser Wert wurde auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Februar 2009 erreicht. Der höchste Gasölpreis überhaupt wurde mit 1.320 Dollar nur ein gutes halbes Jahr vorher am 2. Juli 2008 markiert. Der beste Beweis dafür, wie wichtig es ist, den Heizölpreis fortlaufend zu beobachten, um Heizöl an einem günstigen Tag zu bestellen.

Dadurch, dass der Euro mit aktuell 1,10 US-Dollar weniger Wert ist, als im Januar 2015 (Wert ca. 1,15 US-Dollar) und Februar 2009 (Wert ca.1,30 US-Dollar), sind auch die Heizölpreise in Deutschland und Österreich noch ein gutes Stück von den absoluten Tiefstständen entfernt. Diese liegen für Deutschland bei 51,66 Cent je Liter (14.1.2015) bzw. 45,60 Cent (15.3.2009); in Österreich um die üblichen (steuerbedingten) ca. 10 Cent höher. Unabhängig davon, ob auch diese Marken in den nächsten Tagen und Wochen fallen, ist Heizöl aktuell günstig wie lange nicht. Ein Auffüllen der Tanks ist also durchaus eine Überlegung wert. - ok

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 52,80 $, Gasöl ca. 483 $ / t
Heizölpreise in Deutschland und Österreich ca. - 0,80 € / 100 l gegenüber gestern. Schweiz: - 0,80 CHF / 100 l.
Euro/US Dollar: ca. 1,105 (Euro etwas leichter)
US Dollar/Franken: ca. 0,963 (Franken etwas leichter)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis leicht fallend
4-Wochen-Prognose Heizöl: Heizölpreise leicht fallend
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Die Heizölpreise befinden sich im Keller und die Sommerferien sorgen für kurze Lieferzeiten! Wer jetzt tankt, spart nicht nur Geld, sondern kommt auch dem Ansturm im Herbst zuvor. Zwei gute Gründe für einen Blick auf die Messuhr am Heizöltank. www.heizoel24.de - 28.07.2015