Wellental voraus - Öl auf Jahre billig?

22.07.15 • 12:06 Uhr • HeizOel24 News

Dem Ölmarkt fehlen in dieser Woche die großen Themen. Die Unsicherheit über das Maß der zukünftigen Überversorgung bleibt. Im Ergebnis zeigt sich ein Preisrückgang auf Sparflamme.

Nach der offiziellen Beilegung des, über ein Jahrzehnt währenden, Atomstreits mit dem Iran überwiegt am Markt die Erwartung, dass es demnächst mehr Öl auf dem Markt gibt, als verbraucht wird und dieser Zustand einige Jahre anhält. Ab wann die Überversorgung eintritt und wie groß der Überschuss tatsächlich sein wird, muss die Praxis zeigen. Die Erwartungshaltung reicht jedoch aktuell aus, um Spekulanten von Ölinvestments abzuhalten und das Preisniveau schrittweise zu drücken. Der Euro kann sich gegenüber dem Dollar leicht erholen, bleibt aber mit einem aktuellen Kurs von 1,094 weiter unter der Marke von 1,10 stecken. Hier geht es dem Devisenmarkt wie dem Öl. Der Griechenlandkompromiss ist ausgehandelt, die Unsicherheit über die praktische Umsetzung bleibt.

Der Ölpreis selbst ist ein überaus wichtiges Regulativ, für das Angebot. Spätestens, wenn die Förderung unrentabel wird, drehen gewinnorientierte Produzenten den Ölhahn ab. Dass dies auch kurzfristig funktioniert, hat das erste Halbjahr 2015 gezeigt. Die Schieferölförderung in den USA erwies sich als sehr preissensibel. Ein Niveau von 50 Dollar je Barrel Rohöl gilt hier als kritische Marke der Rentabilität.

Auch die Exploration (Erkundung und Erschließung neuer Ölquellen) leidet erfahrungsgemäß unter niedrigen Ölpreisen. Ein Effekt, der sich zuletzt vor einigen Jahren beobachten ließ. Mitte bis Ende der 1990er Jahre war Öl mit Barrelpreisen zwischen 10 und 20 Dollar ausgesprochen billig. Die bestehenden Quellen lieferten mit konventioneller Technik ausreichend Öl und die weltweite Nachfrage war ca. 25% niedriger als heute. Ein Jahrzehnt später stieg nicht nur die Nachfrage durch aufstrebende Wirtschaftsmächte wie China stark an, sondern auch die Erträge der Quellen gingen schrittweise zurück. Mit den steigenden Preisen stieg der Anreiz neues Öl zu finden und anzubieten.

Umgekehrt betrachtet profitieren Verbraucher derzeit also von den sehr hohen Ölpreisen in den letzten fünf bis zehn Jahren. Der Anreiz neue Quellen zu finden und neue Fördertechnologien zu entwickeln war besonders hoch und hat uns z.B. den Schieferölboom in den USA beschert, der nun massiv auf die Preise drückt. Die OPEC hat viel von ihrer Monopolstellung verloren. Langfristig betrachtet sieht es so aus, als stünden wir am Anfang eines neuen Zyklus´. Öl könnte etliche Jahre günstig bleiben. - ok

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 56,60 $, Gasöl ca. 510 $ / t
Heizölpreise in Deutschland und Österreich ca. - 0,20 € / 100 l gegenüber gestern. Schweiz: - 0,20 CHF / 100 l.
Euro/US Dollar: ca. 1,094 (Euro fester)
US Dollar/Franken: ca. 0,958 (Franken fester)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis leicht fallend
4-Wochen-Prognose Heizöl: Heizölpreise leicht fallend
alle Angaben ohne Gewähr

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