Heizölpreisentwicklung: Deutliche Parallelen zu 2010

08.04.15 • 12:23 Uhr • HeizOel24 News

Die Heizölpreise bewegen sich am Mittwoch kaum. Weder beim Gasölpreis (Börsenwert für Heizöl und Diesel) noch beim Euro/Dollar-Verhältnis gab es entscheidende Bewegungen.

Auffällig an der Entwicklung der Ölpreise war in den letzten Handelstagen, dass Rohöl stärker im Preis zulegen konnte als das für den Heizölpreis ausschlaggebende Gasöl. Bei den unterschiedlichen Rohölsorten stieg US-Öl wiederum stärker im Preis als das das europäische Nordseeöl der Sorte Brent. Diese Entwicklung lässt sich gut anhand einiger aktueller Faktoren erklären. Zunächst handelt es sich bei Gasöl um ein Mineralölprodukt, das nun – da es auf den Sommer zugeht – saisonal weniger nachgefragt wird. Beim Rohöl gab es infolge des Atomkompromisses mit dem Iran die größte Wechselwirkung auf das europäische Nordseeöl. Ein steigendes Ölangebot aus dem Iran dürfte das Preisgefüge in Europa stärker entlasten als in Amerika. Die Ölpreise auf dem amerikanischen Kontinent wiederum wurden gestern deutlich vom neuesten Monatsbericht der US-Energiebehörde EIA beeinflusst. Die EIA sieht bei einer geringfügig nach unten korrigierten globalen Nachfrageschätzung für 2015 ein leicht steigendes Öl-Angebot auf dem Weltmarkt, dass sich vor allem aus steigender OPEC-Förderung speist. Die US-Förderung soll dagegen im Jahresverlauf sinken. Hier machen sich Drosselungen infolge der gesunkenen Ölpreise bemerkbar.

Für Brent Crude Nordseeöl prognostiziert die EIA einen Preisanstieg von durchschnittlich 56,34 Dollar im zweiten Quartal auf 67,00 Dollar je Barrel im vierten Quartal 2015. 2016 soll der Jahresdurchschnittspreis bei 75,03 Dollar je Barrel liegen. Eine mögliche Aufhebung der Iran-Sanktionen, war offenbar noch nicht Bestandteil des EIA-Berichts. Expertenschätzungen gehen hier bei einer vollständigen Exportfreigabe von einem Preiseffekt bis zu minus 15 Dollar je Barrel aus.

Alles in allem ist der Ausblick für den Weltmarkt damit als neutral einzustufen. Eine sukzessiver Anstieg der Ölpreise bis zum Jahresende und wäre keine Überraschung und Rückschläge durch Sonderfaktoren sind fortlaufend möglich. Preissprünge nach oben dürften durch die moderate Nachfrageentwicklung – auch China soll nicht mehr Öl verbrachen als im Vorjahr – keine allzu große Gefahrenquelle darstellen.

Das Szenario moderat aber stetig steigender Ölpreise bis zum Jahresende wird auch durch einen Blick auf die Inlandsdaten unterstützt. Die Heizölpreisentwicklung im bisherigen Jahresverlauf ähnelt sehr stark dem Chartbild aus dem Jahr 2010. Nicht nur vom Verlauf, sondern auch von der absoluten Höhe der Heizölpreise ergeben sich hier deutliche Parallelen. Natürlich taugen Vergangenheitswerte nicht als zuverlässige Prognose für die Zukunft, aber auch des 2010er-Charts passt ins Bild. Nach einem Preisanstieg bis Mai schloss sich hier eine lange Seitwärtsphase an, ehe die Heizölpreise im vierten Quartal einen neuen Schub erfuhren. Ein Verlauf, der sich mit der Ölpreisprognose des EIA für 2015 deckt. Entsprechend machen Heizölkunden nichts falsch, wenn sie Heizölkäufe in diesem Jahr vorziehen. Auch wenn die Ölpreise in Richtung Jahresende nicht steigen sollten, hat man mit gut gefülltem Tank zumindest die Gewissheit, kein Risiko einzugehen. - ok

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 58,30 $, Gasöl ca. 538 $ / t
Heizölpreise in Deutschland und Österreich ca. + 0,20 € / 100 l gegenüber Gründonnerstag. Schweiz: + 0,20 CHF / 100 l.
Euro/US Dollar: ca. 1,087 (Euro nahezu unveränd.)
US Dollar/Franken: ca. 0,961 (Franken nahezu unveränd.)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis fallend
4-Wochen-Prognose Heizöl: Heizölpreise seitwärts bis leicht fallend
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Die bisherige Heizölpreisentwicklung ähnelt sehr stark dem Chartbild aus dem Jahr 2010. Heizöl wurde hier in Richtung Jahresende teurer. Kunden sollten daher darüber nachdenken, sich zeitig zu bevorraten oder Heizöl zum Festpreis vorzubestellen. www.heizoel24.de - 08.04.2015

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