Überraschung am Ölmarkt: Preise nach Fed-Sitzung deutlich fester

19.03.15 • 11:21 Uhr • HeizOel24 News

Die Heizölpreise steigen am heutigen Donnerstag recht deutlich um bis zu einen Cent bzw. Rappen je Liter Heizöl. Die Gründe sind dabei vor allem Notenbankseitig zu suchen. Am Ölmarkt hat sich fundamental nicht viel getan.

Troika-Trouble in Athen, Krawalle in Frankfurt und Notenbanksitzung in den USA: Der gestrige Tag war nicht nur im Umfeld der Börsen, sondern auch auf dem Parkett turbulent. Alte Regeln gelten dabei nur noch bedingt. Ob Griechenland nun liquide ist oder neue Milliarden an Hilfskrediten verschlingt, ob die US-Notenbank Fed nun die Zinsen anhebt oder nicht, das Börsengeschehen ist schnelllebig und wenig schulbuchmäßig. Dass der Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone und die Schuldenfinanzierung Athens für die Börsenkurse offenbar längst irrelevant geworden sind, daran haben wir uns inzwischen gewöhnt. Dass eine mögliche Zinsanhebung in den USA dem Euro zu einem Kursplus von über drei Prozent verhilft und den Dollar in den Keller schickt, ist dagegen noch immer gewöhnungsbedürftig. Lernt doch bereits jeder Siebtklässler, dass eine Zinserhöhung der eigenen Währung Auftrieb verleiht. Aufschläge beim Dollar wären also die logische Konsequenz gewesen. Was noch logisch ist, im Jahr acht nach der Finanzkrise, wird ein Geheimnis der Zentralbanken und der Börsianer bleiben. Zumindest letztere rudern heute Morgen zurück. Der Euro fällt wieder, der Dollar steigt! Das nächtliche Intermezzo mit Eurokursen von bis zu 1,093 Dollar ist verpufft und die Gemeinschaftswährung findet sich bei einem Gegenwert von 1,069 Dollar wieder, was dem Stand von gestern Nachmittag entspricht. Auch die Ölpreise sind zurück im Normalmodus. Über 30 Dollar Aufschlag für eine Tonne Gasöl (Börsenwert für Heizöl und Diesel) am späten Abend waren offenbar zu viel des Guten. Unter dem Strich steht heute Morgen ein Plus von 17 Dollar. Gasöl kostet 529 Dollar je Tonne. Welche Relevanz den Europäern im geoökonomischen Gefüge zukommt, wird deutlich, wenn man sieht, dass Öl zwar in Dollar gehandelt wird, der Ölpreis aber dennoch immer parallel zum Euro-Kurs schwankt. Verliert der Euro an Wert, so fällt der Ölpreis und umgekehrt.

Auf dem heimischen Heizölmarkt brachte der gestrige Tag die höchsten Umsätze seit exakt vier Wochen. Der Preis war der günstigste seit sechs Wochen. Hier ist das Verhalten schulbuchmäßig und logisch nachvollziehbar. Der günstigste Preis sorgt für die höchste Nachfrage. Die Heizölkunden in ihrer Gesamtheit erweisen sich damit neuerlich als perfekter Indikator für einen guten Kaufzeitpunkt. Auch sonst gehen sie äußerst schlau und strategisch zu Werke. Immerhin kann eine Tankfüllung Heizöl zum günstigen Preis inzwischen als sinnvolle Kapitalanlage gesehen werden. Die Zinsen für Spareinlagen tendieren - EZB sei Dank - gegen Null und in Aktien zu investieren gleicht einem Lotteriespiel. Nach sechs Jahren Hausse steigt die Gefahr exorbitant, der letzte Gast auf der Börsenparty zu sein. - ok

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 55,55 $, Gasöl ca. 531 $ / t
Heizölpreise in Deutschland und Österreich ca. + 1,10 € / 100 l gegenüber gestern Vormittag. Schweiz: + 1,10 CHF / 100 l.
Euro/US Dollar: ca. 1,069 (Euro fester)
US Dollar/Franken: ca. 0,989 (Franken leichter)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis fallend
4-Wochen-Prognose Heizöl: Heizölpreise seitwärts bis leicht fallend
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Die US-Notenbank schickt Euro und Dollar auf eine Achterbahnfahrt. Heizölkunden sollten diese Entwicklung im Auge behalten. Neben dem aktuellen Ölpreis bzw. Gasölpreis ist das Euro- /Dollar-Verhältnis ein weiterer entscheidender Faktor für die Heizölpreise in Deutschland und Österreich. www.heizoel24.de - 19.03.2015

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