Heizöl: Bevorratungswelle rollt!

Der erste Hauch von Herbst und moderate Ölpreise sorgen seit dem Wochenende für einen Auftragsboom bei den Heizölhändlern. Mit anhaltend hoher Nachfrage ist zu rechnen.

Zum Ende der Sommerferien beginnt bei der Heizbevorratung traditionell die umsatzstärkste Zeit. Der Trend zur Online-Bestellung ist dabei ungebrochen. Neben den gut 5 Mio. deutschen Privathaushalten werden zunehmend auch Hausverwaltungen und Gewerbekunden am Markt aktiv und bestellen Heizöl. In Österreich und der Schweiz gibt es jeweils gut 800 Tsd. Ölheizungen, deren Besitzer sich nun verstärkt für den kommenden Winter eindecken. In diesem Jahr spielen neben der saisonalen Komponente Sonderfaktoren eine Rolle, die die Nachfrage zusätzlich verstärken. Allen voran sind die zahlreichen geopolitischen Krisenherde zu nennen, die an den Börsen für Unruhe sorgen. Die Ölpreisentwicklung ist angesichts der globalen Sicherheitslage, als erstaunlich entspannt zu bezeichnen. Gasöl (Börsenwert für Heizöl und Diesel) und Rohöl (Brent Crude Nordseeöl) verzeichneten gestern auf Dollarbasis den tiefsten Stand seit über einem Jahr. In Euro gerechnet ist der Preis trotz der jüngsten Wechselkursverluste ebenfalls sehr moderat und ermöglicht Heizölpreise in unmittelbarer Nähe des bisherigen Jahrestiefs.

Eine Kaufchance, die sich viele Verbraucher nicht entgehen lassen. Schließlich ist der Nachholbedarf groß. Im ersten Halbjahr 2014 klagte die Heizölbranche über Absatzeinbußen von rund 25 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Vorräte in den Kundentanks reichten länger, denn der letzte Winter war außergewöhnlich mild. Länger warten können oder wollen viele nun aber doch nicht. Die Warmwasserbereitung im Sommerhalbjahr hat ebenfalls Öl gekostet und das Risiko, in die Kostenfalle zu tappen, wenn die Sicherheitslage im Nahen Osten vollends eskaliert, ist allgegenwärtig. Mit einem vollen Tank in die Heizperiode zu starten ist also die sicherste Alternative und in diesem Jahr auch preislich attraktiv. Mitte August 2013 waren die Heizölpreise 10 % und vor zwei Jahren sogar 20 % höher als aktuell. - ok

Börsendaten:
Ein Barrel Rohöl (159 l) der Sorte Brent kostet in London aktuell rund 101,90 $, Gasöl ca. 860 $ / t
Heizölpreise in Deutschland und Österreich ca. - 0,10 € / 100 l gegenüber gestern Vormittag. Schweiz: - 0,10 CHF / 100 l.
Euro/US Dollar: ca. 1,335 (nahezu unveränd.)
US Dollar/Franken: ca. 0,906 (nahezu unveränd.)
4-Wochen-Prognose Rohöl: Ölpreis seitwärts
4-Wochen-Prognose Heizöl: Heizölpreise seitwärts
alle Angaben ohne Gewähr

HeizOel24-Tipp: Volltanken ist das Gebot der Stunde! Die durchschnittliche Bestellmenge liegt aktuell bei 2.635 Litern, was dem ziemlich exakt dem Jahresbedarf eines durchschnittlichen Einfamilienhauses entspricht. Teilmengen werden kaum verlangt. Die Heizöl-Nachfrage erreicht unterdessen den höchsten Stand seit Jahresbeginn. www.heizoel24.de - 19.08.2014